Durch die Möglichkeit, auch über die Bühne zu rennen oder zu springen, kann man sich im Schautanz viel leichter und schneller von A nach B bewegen. Das ermöglicht euch große Formationen und wirkungsvolle Positionswechsel. Ob Kreis, Quadrat oder Dreieck – Auch im Schautanz kommen geometrische Formen in euren Bildern zum Einsatz.
Ihr wollt zwei verfeindete Gruppen darstellen? Lasst sie links und rechts je einen Pulk bilden oder zieht einen äußeren und einen inneren Kreis. Kämpfe lassen sich so sehr gut darstellen.
Ihr habt ein Liebespaar? Dann lasst den Rest der Gruppe ein Herz formen, in welchem die beiden Tanzen. Oder die Gruppe bewegt sich eine Passage lang auf dem Boden, während das Paar stehend tanzt.
Hier gilt: Seid kreativ, tobt euch aus. Fast alles ist erlaubt!
Die passenden Schritte zu eurer Musik
Zu viel Freiheit für euch? Dass geht bei den Schritten genauso weiter. Auch hier gibt es keine Regeln. Lasst euch von Tanzstilen rund um die Welt inspirieren: Hip-Hop, Samba, Salsa, Jumpstyle, Jazz, Ballett, Modern, Standard und so weiter. Hier findet ihr ein tolles Video, mit ganz vielen unterschiedlichen Stilrichtungen:
Wichtig, der ausgewählte Stil sollte zu eurem Musikstück in diesem Moment passen. Nur dann wirkt der gesamte Tanz harmonisch.
Auf Turnieren wird vor allem die Schrittvielfalt bewertet. Versucht also, nicht immer dieselben Schritte zu wiederholen, sondern baut ganz viele unterschiedliche Kombinationen in euren Tanz ein. Es müssen auch nicht alle Tänzer/innen gleichzeitig dieselben Schritte tanzen. Vielleicht passt es gerade, dass eine Hälfte sich am Boden bewegt, während die anderen oben etwas machen.
Denkt auch daran, dass ihr vielleicht Schauspiel-Parts habt, wo eure Schützlinge gar nicht tanzen sondern mit Gestik und Mimik arbeiten müssen. Auch das könnt ihr im Vorfeld choreographieren. Oder ihr überlasst es euren Tänzerinnen und Tänzern, sich etwas Passendes auf die Situation auszudenken.
Gesichtsakrobaten im Schautanz
Dabei sind wir bei einem ganz wichtigen Thema im Schautanz: Der Ausdruck. Denn eure Story wird noch lange nicht rüberkommen, wenn ihr nur die Schritte runtertanzt. Vielmehr müssen eure Schützlinge verstehen, welche Emotion und Aussage in diesem Moment rüberkommen soll. Und diese entsprechend tänzerisch umsetzten.
Dabei spielt der Gesichtsausdruck eine tragende Rolle. Schaue ich traurig oder wütend? Lächle ich oder ist mein Gesicht eher neutral? Übt das am Besten ein paar Mal vorm Spiegel.
Gleiches gilt für die Gesten. Hier müsst ihr richtig übertreiben! Denn Kleinigkeiten gehen auf einer großen Bühne schnell verloren. Holt richtig aus mit Armen, Beinen und eurem Kopf. Nur so sieht es auch der Zuschauer in der letzten Reihe.
Dafür ist es wichtig, dass eure Tänzerinnen und Tänzer so richtig aus sich rauskommen. Hier zwei Spielvorschläge dazu:
- Tanzen mit Gefühl: Schneidet eine kleine Compilation an Lieder zusammen, jedes nur ca. 20 Sekunden. Wichtig: Es müssen total unterschiedliche Stile sein. Hardrock, Klassik, Pop – Mixt es wild durch. Die Aufgabe lautet dann, die Musik aus dem Stehgreif zu vertanzen. Eure Gruppe soll sich so bewegen, wie sie es zu der Musik gerade fühlt.
- Laufende Emotionen: Eure Tänzerinnen und Tänzer gehen durch den Trainingssaal. Ihr ruft wahllos eine Emotion in den Raum, zum Beispiel „Wütend“. Nun sollen sie ihren Gang und Ausdruck auf diese Emotion anpassen. Nach einigen Sekunden wählt ihr eine neue Emotion. Und so weiter.
Bei solchen Spielen könnt ihr auch sehr schnell erkennen, wer das Zeug und den Mut für eine Rolle im Rampenlicht hat und wer sich eher bedeckt hält.
Ich hoffe, mit den Tipps kann eure Choreo nun kommen. Bleibt im Takt und keep-dancing.
Eure Lisa
Das könnte dich auch interessieren:
Hallöchen,
du hast in deiner ersten Grafik so eine tolle “Anwendung” auf dem Tablet offen, mit der man scheinbar Aufstellungen planen kann. Würdest du mir verraten wie das Programm heißt? :-)
Liebe Grüße Melissa
Hi, das ist die App Choreo! diese gibt es allerdings nur fürs iPad. Kostet ca. 10 Euro.
Viele Grüße