Ausstrahlung ist mehr als nur Lächeln

So verzauberst du das Publikum

Ausstrahlung ist mehr als Lächeln

Mit der richtigen Ausstrahlung die Massen begeistern

Was macht einen richtig guten Tanz aus? Schöne Musik, ansprechende Kostüme und anspruchsvolle Schrittkombinationen sind natürlich ein wichtiger Bestandteil. Doch was die guten von den perfekten Tänzen unterscheidet ist in meinen Augen ganz klar die Ausstrahlung der Tänzerinnen und Tänzer.

Denn die Ausstrahlung ist es, welche den Funken zum Publikum überspringen lässt. Nicht jeder Zuschauen ist ein Fachspezialist und hat Ahnung von der Komplexität der gezeigten Schritte und Akrobatik. Und auch die Musik ist Geschmackssache. Doch wogegen sich kein Zuschauer wehren kann ist die Ausstrahlung der Aktiven, welche einen mal so richtig vom Hocker hauen kann.

Denn über die Ausstrahlung übertragen sich die Emotionen und Gefühle: Freude, Hass, Trauer, Liebe. Das ist es, was uns menschlich macht und was direkt ins Herz geht.

Das Geheimnis der richtigen Ausstrahlung

Über unser Gesicht übertragen wir Emotionen. Ein konstantes Lächeln reicht dabei nicht aus. Vielmehr muss unser Gesicht – genauso wie es unsere Beine, Füße, Arme und Fingerspitzen tun – den Tanz mit Leben füllen. Ganz gleich ob es sich um einen Marsch- oder Schautanz handelt.

Wer auf der Bühne auffallen will muss große Gestik und Mimik verwenden wie hier die Hauptrolle der Juniorengarde der Großenritter Carnevals Gesellschaft.

Ein eingefrorenes Lächeln wird eben auch als solches wahrgenommen. Wenn auch nicht aktiv, aber unterschwellig ganz bestimmt. Das ist dann der Moment, wo ein Tanz zwar schön sein mag, einen aber eben nicht mit voller Wucht umhaut.

In Sachen Ausstrahlung kommt es also darauf an, sein Gesicht in Bewegung zu halten. Die Augen, die Wangen, den Mund, die Stirn. Bewegung ist der Schlüssel zum Erfolg.

Kann man Ausstrahlung lernen?

Ich sage: Ja, das geht. Bei mir selbst ist der Knoten ungefähr im Alter von 15 Jahren geplatzt. Zu der Zeit war ich schon seit sieben Jahren als Einzelmariechen aktiv. Was als Kind von Grund auf einfach noch „süß“ und „niedlich“ ist, verschwindet, sobald man die Pupertät durchläuft. Wer dann einfach nur weiter tanzt wie bisher – ohne den Niedlichkeitsfaktor – der geht auf der Bühne ganz schnell unter.

Mein Auftritt 2017 mit der Playback Gruppe "Ü-Eier"

So ging es mir auch in den Jahren mit 12, 13 und 14. Meine Tänze waren nett – von den Schritten völlig ok, Musik passend zum Thema. Mehr aber auch nicht.

Doch dann kam die Wende. Wie genau ich meine Ausstrahlung entdeckte, kann ich rückblickend gar nicht mehr so genau sagen. Doch sie war da – zum Glück. Und in den letzten Jahren hat sie sich sogar noch weiter verbessert.

Ich denke, eine gewisse Reife muss da sein, um so richtig präsent auf der Bühne zu werden. In dem Moment muss man egoistisch denken: Alle Augen auf mich. Warum stehen wir den auf der Bühne? Eben, um gesehen zu werden. Um Applaus zu bekommen. Diesen bekommt man umso mehr, wenn das Publikum mitgerissen wird.

Tipps für eine mitreißende Ausstrahlung

Für alle, die in diesem Bereich noch eine Schippe drauf packen wollen, habe ich ein paar Tipps aus meiner Sicht zusammen geschrieben. Sie sollen euch dabei helfen, eure eigene, innere Ausstrahlung zu finden.

  • Springt über euren Schatten! Das ist das wichtigste. Ihr müsst den Mut haben, auch mal hässlich auszusehen.
  • Setzt Akzente. Ihr kennt die Musik nach den vielen Übungsstunden in und auswendig. Ihr wisst genau, wann es Höhen und Tiefen gibt. Vertanzt diese nicht nur mit eurem Körper sondern auch mit euren Gesicht.
  • Kein statisches Lächeln. Ihr habt Muskeln in den Wangen! Benutzt diese und bewegt euer Lächeln. Probiert das am besten mal vorm Spiegel aus.
  • Euer Mund ist ganz wichtig. Versucht mal ein A und O zu formen und dabei zu lächeln. Oder eben böse zu schauen. Baut diese Bewegungen in euren Tanz an die passenden Stellen ein.
  • Packt eure Gefühle auf den Tisch. Ihr fühlt doch etwas beim Tanzen. Das muss raus. Nur so könnt ihr dieselben Gefühle beim Publikum auslösen. Dazu ist es am besten, die Gefühle einmal hervor zu rufen und zu beobachten, wie ihr dabei ausseht.
  • Nutzt auch euer Köpfchen. Und das meine ich im wörtlichen Sinne. Ein kleines Nicken, eine Drehung nach rechts, eine Neigung des Kopfes – Kombiniert mit dem passenden Gesichtsausdruck kann das euer Erfolgsgarant werden.
  • Lasst die Augen strahlen. Denkt immer dran: Ein Mensch erkennt es unterbewusst, wenn eure Emotionen nur aufgesetzt sind. Eure Augen spielen da einen ganz wichtigen Part. Lächelt ihr, muss das Lächeln bis zu euren Augen gehen. Empfindet ihr Wut, müssen sich eure Augen zusammen ziehen.

Übung macht den Meister

Am Ende ist es wie immer: Nur wer fleißig ist, kommt zum Ziel. Übt die richtige Ausstrahlung also so oft wie möglich im Training und holt euch Feedback von euren Zuschauern und Trainern ein. Wie oft höre ich von meinen Mädels „Das Lächeln kommt schon auf der Bühne“.

Nein, dass ist eben genau nicht so. Ebenso wie die Schritte muss auch die Ausstrahlung immer mitgeübt werden. Ihr kennt das doch. Während ihr bei den Schritten im Training 100% gebt, legt ihr bei einem Auftritt vor Publikum nochmal 50% obendrauf. Und werdet so noch besser.

Dasselbe gilt für eure Ausstrahlung. Was passiert also, wenn ihr im Training immer nur auf Sparflamme strahlt? Dann wird eure Präsenz auf der Bühne keine 100% betragen. Und ihr wollt doch gesehen werden!

Auch hier gilt also: Über den eigenen Schatten springen.

Gekonnt im Training begeistern

Der Vorteil: Zeigt ihr auch im Training schon eine gute Ausstrahlung, wird das auch euren Trainer*innen auffallen. Der Effekt: Ihr kommt in die Startformation, steht vorne in der Aufstellung. Trainer, ihr selbst und eure Eltern sind stolz.

Und: Eine gute Ausstrahlung ist ansteckend. So zieht ihr auch eure Mittänzer mit. Denn mit einer guten und passenden Ausstrahlung tanzt ihr automatisch auch besser.

Außerdem verzeiht man euch Fehler mehr. Mal einen Schritt zu vergessen ist menschlich. Wir sind alle nicht perfekt. Doch jeden Fehler könnt ihr mit einem bezaubernden Lächeln wieder gut machen. Dann hat auch euer Trainer nichts zu meckern – geht mir zumindest so. Wenn ich sehe, dass meine Mädels wirklich mit voller Power und Präsenz ihr Bestes geben, ist es mir egal, ob mal ein Schritt daneben geht.

Wie seht ihr das? Ist für euch ebenfalls die Ausstrahlung der wichtigste Punkt beim Tanzen oder gibt es andere Dinge, die ihr nach vorne stellt?

Schreibt mir, ich freue mich auf eure Sicht auf die Dinge.

Eure Lisa
keep-dancing

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