Neu als Gardetrainerin

Mit diesen 5 Tipps gelingt dein Start

Neu als Gardetrainerin

Dein erster Einsatz als Gardetrainerin oder Gardetrainer steht an? Du hast frisch eine Tanzgarde übernommen und benötigst einen Überblick, an was es alles zu denken gilt? Du möchtest alles richtig machen und ein großartiges, erstes Jahr hinlegen?

Dann findest du in diesem Blogartikel fünf wichtige Bereiche, an die du in deinem ersten Jahr als Gardetrainerin bzw. -trainer auf jeden Fall denken solltest.

1.      Verschaffe dir einen Überblick

Verschaffe dir einen Überblick als Gardetraineirn

Als Gardetrainerin bzw. -trainer gibt es zwei Voraussetzungen: Entweder du hast bereits jahrelang in deinem Verein aktiv getanzt und die Garden durchlaufen oder die kommst als externer Trainer in den Verein.

So oder so ist der Sprung in den Trainerjob nicht immer ganz einfach. Viele organisatorische Dinge liegen im Hintergrund, die du vorher als Tänzerin bzw. Tänzer gar nicht wahrgenommen hast. Heute bringen wir etwas Struktur in das Chaos.

Daher macht es Sinn, dass du dir zuerst einmal einen Überblick verschaffst. Beginnen wir ganz vorne mit der Frage: Wer sind meine Ansprechpartner im Verein? Wenn du diese Frage beantworten kannst, hast du schon gewonnen. Denn ein Ansprechpartner bedeutet, dass du bei all deinen Fragen immer auf diese Person zugehen kannst.

Ansprechpartner können zum Beispiel andere Trainerinnen und Trainer, Garde- bzw. Gruppenbetreuer oder auch der Vorstand sein. Um deinen Ansprechpartner zu finden, frage am besten an oberster Stelle – also beim Vorstand – nach. Dieser kann dir sicher deinen richtigen Ansprechpartner nennen.

Kinder, Alter, Trainingszeiten

Steht dein Ansprechpartner fest geht es in die Details deines Trainings. Organisiere dir eine Liste mit der Übersicht deiner Tänzerinnen und Tänzer. Diese bekommst du von deinen Vorgängern oder eben auch von deinem Ansprechpartner.

Frage auch nach, welche Altersklasse deine Garde hat. Orientiert sich dein Verein hier an Richtlinien z.B. des BdK oder gestaltet ihr die Altersklassen frei? Die Info ist wichtig, damit du schon einmal vor Augen hast, wer in den nächsten Jahren die Garde wechselt.

Als drittes solltest du deine Trainingszeiten prüfen. Von wann bis wann wurde bisher trainiert? Wann ist die Halle frei? Passen mir die Trainingszeiten oder müssen wir neue finden? Dass sind die Fragen, die du mithilfe der alten Trainer und Ansprechpartner beantworten solltest.

In diesem Zuge kannst du auch direkt klären, wie du überhaupt in die Halle kommst. Erhältst du einen eigenen Schlüssel oder musst du diesen an einer bestimmen Stelle vorher abholen?

Erreichbarkeiten und weitere Aufgaben einer Gardetrainerin

Zuletzt benötigst du eine Möglichkeit, die Eltern bzw. Kinder zu kontaktieren. Eine Telefonnummer oder Adresse steht im besten Fall bereits auf der Liste deiner Tänzerinnen und Tänzer.

Wenn nicht, bitte die ehemaligen Trainer dir diese zu liefern, damit du die Eltern für das erste Treffen kontaktieren kannst.

Verschaffe dir am besten auch direkt einen Überblick, welche To Dos neben dem Training noch auf dich als Gardetrainerin zukommen. Hier einige Beispiele

  • Musst du beispielsweise selbst Bestellungen von Strumpfhosen oder Schuhen tätigen oder wird dies von einem anderen Vereinsmitglied übernommen?
  • Zahlen die Kinder diese Sachen selbst oder musst du rechtzeitig das Geld einsammeln?
  • Musst du dich um die Kostüme – nähen, waschen, anprobieren – kümmern, oder gibt es dafür ein Kostümteam im Verein?
  • Bei externen Auftritten, musst du Fahrgemeinschaften organisieren oder mietet der Verein einen Bus?
  • Falls ihr auf Turniere geht, kümmerst du dich selbst um die Turnierausweise und die Anmeldung?

Du siehst, viele organisatorische Dinge liegen im Hintergrund. Deswegen macht es Sinn, dass du dich vor allem in deinem ersten Jahr als Gardetrainerin bzw. -trainer eng mit deinen Ansprechpartnern im Verein austauschst.

2. Erstelle deinen Gardeplan

Erstelle einen Gardeplan

Jetzt kommen wir zu den Sachen, die du dir wahrscheinlich eher unter dem Trainerjob vorgestellt hast. Nun kannst du dir nämlich erstmals Gedanken über deine Tänze machen.

Was wollt ihr final auf der Bühne zeigen – einen Marschtanz, einen Schautanz oder beides? Hier hast du sicher eine schnelle Antwort drauf. So können wir direkt zum nächsten Punkt kommen: Deine Musik.

Wo findest du schöne Musik für deinen Tanz? Hier gibt es mittlerweile einige Anlaufstellen. Moderne sowie traditionelle Marschtanzmusik bekommst du auf den Seiten von Dance-Fit und Triple-Dat. Ein bekanntes und gerne genutztes Album ist auch die „Hooked on Classics“-Reihe des Royal Philarmonic Orchestra und die Musik von Luis Cobos.

Doch auch David Garrett, Adya und die Piano Boys können sich für deine Bühne eignen. Am besten tritts du gleich mal der Gruppe „Gardetanzmusik und was sonst noch zu unserem Sport gehört“ bei. Hier werden immer wieder Musiktipps ausgetauscht.

Du kannst entweder fertige Lieder kaufen oder dir einen eigenen Mix zusammenschneiden. Dass geht im Tonstudio aber auch selbstständig von Zuhause aus. In meinem Tutorial habe ich dir dazu bereits eine Anleitung gegeben.

Training und Termine

Deine regulären Trainingszeiten hast du unter Punkt eins bereits festgelegt. Nun kannst du Sondertrainings wie beispielsweise Trainingstage oder Trainingswochenenden planen. Je früher du diese an deine Tänzerinnen und Tänzer weitergibst, umso größer ist die Chance, dass alle dabei sind.

Kläre in diesem Zuge auch, wann die Auftritte stattfinden und plane diese Termine in das Trainingsjahr mit ein. So dass ihr pünktlich zum ersten Auftritt mit dem Tanz fertig seid und die Kostüme ebenfalls tragbar sind.

Zur besseren Übersicht der Trainingsbeteiligung eignet sich eine Anwesenheitsliste. Hier kannst du immer vermerken, wer im Training da war und wer wann aus welchen Gründen gefehlt hat.

3.      Strukturiere dein Training

Strukturiere dein Training

Eine sinnvolle Struktur ist wichtig, um gezielt zu trainieren. Im Großen bedeutet das: Errechne dir, wann der erste Auftritt ist und wann entsprechend der Tanz fertig sein muss. Wenn du dieses Datum kennst, kannst du prüfen, wie viele Trainingseinheiten dir bis dahin zur Verfügung stehen und planen, wie viel die je Training schaffen musst um die Deadline einzuhalten.

Im Kleinen kannst du anschließend die einzelnen Trainingseinheiten planen. Wie viel Zeit benötigt ihr für das Aufwärmen und Dehnen? Wie viel für Schritte und Choreografie? Wann bleibt noch Zeit für Krafteinheiten und wie lange und wie häufig benötigen deine Tänzer*innen eine Pause.

Je konkreter dein Plan umso eher erreichst du dein Ziel und einen schönen Tanz.

Übungen zum Aufwärmen und Dehnen findest du zum Beispiel hier im Blogartikel und auf meinem YouTube-Kanal.

4.      Finde deine Kreativität

Finde deine Kreativität

Du brennst nun sicher bereits darauf, aktiv zu werden und mit deinem Tanz zu starten. Wenn du bereits tolle Ideen für Schritte und Choreografie im Kopf hast, steht dem Erstellen deines Tanzes nichts mehr im Wege.

Meine Empfehlung lautet allerdings, dass du dir erstmal ein Bild deiner Musik erstellst. Das kannst du mit der Methode des Auszählens schaffen.

Durch das Auszählen visualisierst du die Höhen und Tiefen, die schnellen und langsamen Passagen deiner Musik. Du findest geeignete Stellen für akrobatische Elemente und Bodenteile. So schaffst du es, dass deine Choreografie am Ende eine perfekte Symbiose mit der Musik bildet und für den Zuschauer harmonisch wirkt.

Nutze den Flow

Kennst du das? Manchmal stehst du auf der Tanzfläche und dir will einfach nichts neues einfallen. Dein Kopf ist wie leergefegt. Auf der anderen Seite bist du manchmal gerade beschäftigt, am Autofahren oder willst schlafen und dir kommen die tollsten Schrittideen in den Kopf.

Kreativität kommt selten auf Knopfdruck. Doch wenn sie kommt, dann solltest du sie direkt nutzen. Sobald du einmal im sogenannten Flow bist, fließen die Schrittideen aus dir heraus. Wenn du kannst, nutze die Phase direkt aktiv und nimm so viel mit, wie deine Kreativität hergibt. In unpassenden Moment versuche zumindest, deine Ideen schnell zu Papier zu bringen um sie später konkret aufzugreifen.

Sollten die Ideen mal komplett ausbleiben, so nutze Tanzworkshops um deinen Kopf anzuregen oder sieh dir Videos anderer Tänzer bei YouTube oder Instagram an. Du sollst die Tänze dabei natürlich nicht kopieren sondern einfach das gesehene als Anregung für nutzen und deine eigenen Schritte daraus entwickeln.

Tipp: Um deine Positionen zu malen schnapp dir ein Blatt Papier, das Gardekritzelheft oder den Trainingsplaner. Arbeite mit Kreisen, in welche du Nummern schreibst und notiere dir z.B. in deiner Anwesenheitsliste, wer welche Nummer hat. So behältst du den Überblick.

5.      Frage und verändere

Frage und Verändere

Der letzte Tipp, den ich dir geben kann: Es gibt keine dummen Fragen. Du bist neu in die Aufgabe als Gardetrainerin oder -trainer gestartet und hast auf diesem Gebiet noch keine Erfahrung. Deshalb: Frage soviel wie möglich. Nur so lernst du dazu.

Und wenn dir etwas auffällt, was vielleicht besser laufen kann scheue dich auch nicht, es anders zu machen als deine Vorgänger. Die Welt existiert nur dank stetiger Veränderung. Und auch der Tanzsport verändert sich immer weiter.

Du willst mal einen anderen Musikstil ausprobieren? Dann mach es! Du möchtest, dass alle Tänzer*innen Spagat lernen? Dann hol dir dein Fachwissen und baue es ins Training ein.

Vergiss nie: Du bist die Trainerin – du entscheidest. Es gibt kein Richtig und kein Falsch.

Und jetzt: Viel Spaß und Erfolg in deinem ersten Jahr!
Deine Lisa von keep-dancing.de

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