Schrittvielfalt im Gardetanz
Dein Werkzeugkoffer für kreative Schritte
Schrittvielfalt – Aber wie?
Kennst du das auch? Du sitzt da, bereit, eine neue Choreografie zu entwickeln, und plötzlich bist du völlig blockiert. Immer wieder fallen dir nur die gleichen, schon oft verwendeten Schritte ein. Das kann ziemlich frustrierend sein, oder? Dabei wollen wir doch alle das Gleiche: einen Tanz, der nicht nur technisch sauber ist, sondern auch vor Kreativität sprüht und das Publikum richtig mitreißt.
Gerade für uns Trainerinnen ist es oft eine echte Herausforderung, immer wieder neue und spannende Schrittkombinationen zu finden. Aber keine Sorge, wir alle stehen vor dieser Hürde, und es gibt Wege, um aus diesem kreativen Tief herauszukommen.
In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, wie du mit den richtigen Werkzeugen zu vielfältigen Schrittkombinationen kommst, um deinen Tänzen mehr Abwechslung und Einzigartigkeit zu verleihen. Lass uns gemeinsam herausfinden, wie wir neue Ideen entwickeln und deinen Tänzen das gewisse Extra geben können.
Wertungskriterium Schrittvielfalt
Wenn du mit deiner Garde auf Turnieren antrittst, ist die Schrittvielfalt ein wichtiges Wertungskriterium. Tatsächlich können hier 10 von 100 möglichen Punkten erreicht werden. Diese sind „Trainerpunkte“ – die Tänzer:innen führen nur aus, was ihr euch überlegt habt. Es lohnt sich also, hier besonders kreativ zu sein!
Was bedeutet das genau? Ein Blick in die Wertungskriterien sorgt für etwas mehr Klarheit. Deine Choreografie sollte eine breite Palette an Schritten enthalten, darunter:
- Marschieren
- Kreuzschritte
- Schiebe- und Polkaschritte
- Ferse-Spitze-Schritte
- Winkelschritte
- Beinschwünge
- Drehungen und Pirouetten
Wichtig ist, dass du möglichst viele unterschiedliche Schrittarten und Kombinationen in deinen Tanz einbaust. Dabei muss alles natürlich zum Takt und zur Dynamik der Musik passen.
Wiederholungen der gleichen Schritte bringen dich nicht weiter – sie erhöhen die Punktzahl nicht, sondern können sogar langweilig wirken. Also, je abwechslungsreicher deine Choreografie, desto besser!
Dein Werkzeugkoffer für Schrittvielfalt
Okay, also die goldene Regel lautet: Keinen Schritt genau gleich doppelt zeigen und am besten alle vier Schläge etwas anderes tanzen. Aber wie schafft man es, sich so viele verschiedene Schritte auszudenken?
Hier kommt dein Werkzeugkoffer ins Spiel! Die Basis für eine wirklich abwechslungsreiche Choreografie bilden vier wichtige Elemente: Raumrichtungen, Armpositionen, Fußpositionen und Grundschritte. Diese Bausteine kannst du gezielt kombinieren und durch den Einsatz von Special Effects – wie zum Beispiel speziellen Kopfbewegungen – aufpeppen.
Die Kreativität liegt in der Kombination
Stell dir das Ganze wie einen bunten Baukasten vor: Indem du die verschiedenen Teile geschickt miteinander kombinierst, entstehen immer wieder neue, kreative Schrittkombinationen. Und das Beste daran? Du hast unendlich viele Möglichkeiten, mit denen du deine Tänze immer wieder spannend und einzigartig gestalten kannst.
Im nächsten Abschnitt schauen wir uns diese Bausteine genauer an und entdecken, wie du sie in deiner Choreografie einsetzen kannst, um deine Schrittvielfalt auf das nächste Level zu heben.
Raumrichtungen: Die Bühne im Blick behalten
Die Raumrichtungen sind ein einfaches, aber unglaublich effektives Werkzeug, um deine Tänzerinnen und Tänzer klar und präzise durch die Choreografie zu führen. Wenn sie die Raumrichtungen gut kennen, wissen sie immer genau, in welche Richtung sie ihren Körper, ihre Arme, Beine oder auch den Kopf ausrichten müssen – ohne dass du jedes Detail vormachen oder ständig korrigieren musst.
Stell dir die Raumrichtungen wie ein unsichtbares Gitternetz auf der Bühne vor, das durch Zahlen definiert wird. Die Blickrichtung zum Publikum ist die Nummer 1, und jede weitere Drehung um 45 Grad gibt eine neue Raumrichtung vor, bis zur Nummer 8, die wieder zur Ausgangsposition führt. Diese Systematik hilft enorm, die Exaktheit und Synchronität in der Gruppe zu verbessern.
Um das Ganze noch praktischer zu gestalten, kannst du die Raumrichtungen einfach auf große Zettel schreiben und in deinem Trainingssaal aufhängen. So haben deine Tänzerinnen und Tänzer immer eine klare Orientierung, und du kannst dich mehr darauf konzentrieren, das Beste aus eurer Choreografie herauszuholen.
Fußpositionen: Die Basis für Exaktheit
Der BDK hat fünf grundlegende Fußpositionen definiert, die in jedem Tanz vorkommen sollten – besonders, wenn es auf Turniere geht. Denn das Erste, worauf Juroren achten, sind die Füße. Sie bestimmen maßgeblich, wie sauber und exakt euer Tanz wirkt.
Die Fußpositionen reichen von der geschlossenen Grundstellung (Position 1), bei der die Füße direkt aneinander liegen und die Fußspitzen nach vorne zeigen, bis hin zu Positionen, bei denen die Füße leicht geöffnet oder versetzt stehen. Diese kleinen Unterschiede mögen minimal erscheinen, doch genau darauf kommt es an. Denn die exakte Ausführung dieser Positionen macht den Unterschied zwischen einem gut und einem herausragend getanzten Schritt.
Wichtig ist, dass ihr in euren Choreografien darauf achtet, die Füße zwischen den Schritten sauber zu schließen. Das sorgt nicht nur für mehr Exaktheit, sondern verhindert auch Punktabzüge bei Turnieren. Wenn deine Tänzerinnen und Tänzer diese fünf Fußpositionen sicher beherrschen, ist das schon die halbe Miete für eine präzise und ansprechende Darbietung.
Armpositionen: Noch mehr Vielfalt
Der BDK hat insgesamt acht grundlegende Armpositionen definiert, die das Fundament für deine Choreografien bilden. Indem du die verschiedenen Armpositionen geschickt kombinierst, kannst du die Vielfalt und Kreativität in deinen Schrittkombinationen enorm steigern.
Von der klassischen Einstützhaltung (Position 1) bis hin zu den ausgestreckten Armen in einem V (Position 5) – jede Armposition trägt dazu bei, den Tanzes abwechslungsreicher zu machen. Zudem kannst du die Positionen variieren, indem du die Arme leicht einknickst oder ihre Ausrichtung änderst. Diese kleinen Anpassungen, oft als „Abkürzungen“ bezeichnet, bieten dir zusätzliche Möglichkeiten, Vielfalt in deine Choreografie zu bringen.
Grundschritte: Die Bausteine für Vielfalt
Die Grundschritte bilden das Herzstück jeder Choreografie im Gardetanz. Der BDK hat insgesamt acht Grundschritte definiert, die in jeder Choreografie vorkommen sollten, besonders wenn du auf Turniere gehst. Aber auch für eine mitreißende Karnevalschoreografie sind sie unerlässlich. Die Kunst besteht darin, diese Grundschritte kreativ zu kombinieren und immer wieder neu zu variieren.
Von Marschieren über Kreuz- und Polkaschritte bis hin zu Beinschwüngen und Drehungen – jeder dieser Schritte kann mit verschiedenen Armpositionen, Raumrichtungen und Fußpositionen kombiniert werden. Durch den gezielten Einsatz dieser Elemente kannst du eine unendliche Vielfalt an Schrittkombinationen schaffen, die deinen Tanz einzigartig machen.
Wichtig ist dabei, dass jeder Schritt nur einmal in genau der gleichen Form vorkommt. Wiederholungen solltest du vermeiden, indem du Variationen einbaust – zum Beispiel durch andere Armbewegungen, eine geänderte Raumrichtung oder einen zusätzlichen Special Effect wie eine Kopfbewegung.
Special Effects: Das gewisse Extra für deine Choreografie
Manchmal sind es die kleinen Details, die einen Tanz besonders und unvergesslich machen – das sind die sogenannten Special Effects. Diese Effekte können deinen Schritten den letzten Schliff geben und für das gewisse Extra sorgen, das dein Publikum in Staunen versetzt. Ob ein bewusster Blick zur Seite, ein leichtes Zucken der Schultern oder ein unerwarteter Wechsel in der Raumrichtung – diese Feinheiten machen deine Choreografie einzigartig.
In der Garde hast du außerdem die Möglichkeit, durch Gruppeneffekte wie Wellen oder Kanons zusätzliche Spannung und Dynamik in deinen Tanz zu bringen. Denk an eine Spagatwelle, bei der ein Tänzer nach dem anderen nacheinander in den Spagat geht, oder an asynchrones Tanzen, bei dem verschiedene Gruppen unterschiedliche Schritte in verschiedenen Raumrichtungen ausführen. Solche Effekte ziehen die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich und lassen den Tanz noch lebendiger wirken.
Auch die bewusste Variation in der Gruppendynamik kann Wunder wirken. Lass eine Gruppe kurz verharren, während eine andere sich bewegt, oder setze Akzente durch verschiedene Ebenen – sei es durch Hocken, Aufspringen oder abwechselndes Marschieren. All diese kleinen, aber wirkungsvollen Elemente können deine Choreografie auf das nächste Level heben und für echte Wow-Momente sorgen.
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Mit vielen anschaulichen Beispielen und Übungen kannst du deine Fähigkeiten als Trainerin gezielt weiterentwickeln und deine Tänzerinnen und Tänzer mit kreativen, abwechslungsreichen Tänzen begeistern.
Mehr Infos findest du hier.
Schrittvielfalt in der Praxis
Du hast jetzt das Handwerkszeug, um aus einfachen Grundschritten eine mitreißende und abwechslungsreiche Choreografie zu gestalten. Doch das Wichtigste kommt jetzt: Setze dein Wissen in die Praxis um! Lass dich von der Musik inspirieren und spüre, welche Schritte, Arm- und Fußpositionen sowie Raumrichtungen am besten zu den verschiedenen Passagen passen. Denke daran, wie du mit kleinen Special Effects den Tanz noch lebendiger machen kannst.
Nutze die Vielfalt an Möglichkeiten, die dir zur Verfügung stehen, und kreiere deine ganz eigenen, individuellen Schrittkombinationen. Es macht unglaublich viel Spaß, wenn man sich darauf einlässt und sieht, wie aus einzelnen Bausteinen ein einzigartiger Tanz entsteht.
Und wenn du noch mehr Inspiration brauchst oder tiefer in die Materie eintauchen möchtest, schau gerne bei meinem Onlinekurs „Schritt für Schritt zum Gardetanz“ vorbei. Dort begleite ich dich Schritt für Schritt durch die Praxis und zeige dir anhand vieler Beispiele, wie du das Beste aus deinen Choreografien herausholst. Jetzt liegt es an dir – viel Spaß beim Kreieren!
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