Freundschaften im Tanzsport
Wie uns Gardetanz verbindet
Ein Hobby, dass verbindet
Und, wie bist du zum Gardetanz gekommen? Diese Frage habe ich schon mehrfach meinen Tänzerinnen gestellt. Die häufigste Antwort: „Durch meine Freundin“ oder „meine Freundin hat auch schon hier getanzt“.
Das ist für mich das schöne und ausschlaggebende an einem Teamsport wie dem Garde- und Showtanz: Man kann ihn gemeinsam mit Freund:innen ausüben.
Und selbst wenn man sich allein einer Gruppe anschließt – lange bleibt man dies in der Regel nicht. Häufig bilden sich schnelle Freundschaftsgrüppchen innerhalb der Garde. Der Sport schweißt eben zusammen und macht mir Freunden gleich noch mehr Spaß.
Freundschaften im Tanzsport sind wichtig
Auch für uns Trainer:innen und die Nachwuchsarbeit des Vereins sind Freundschaften sehr wichtig. Freund:innen von Tänzer:innen stelle potentielle Mitglieder für den Verein dar. Auch wir haben schon einen „Bring-deine-Freunde-Tag“ veranstaltet und darüber Mitglieder für unsere Gruppe gewonnen.
Und Trainer:innen vereinfachen Freunde das Leben, denn so bleibt die Motivation bei den Tänzer:innen höher, ins Training zu kommen. Schließlich ist es auch Zeit, die man mit Freunden verbingt.
Vom gemeinsam Tanzen zum Trainieren: Die Freundschaftsgeschichte von Lea
Wir waren damals schon im gleichen Kindergarten und kannten uns gegenseitig, hatten aber nie etwas miteinander zu tun. Dann kamen wir in der Grundschule in die gleiche Klasse und haben uns sofort angefreundet. Meine Freundin hat dann immer vom Tanzen erzählt und was sie da immer machen und ich fand das immer toll.
Irgendwann bin ich dann mal mitgekommen zum Training und es hat mir sofort Spaß gemacht. Seitdem war ich angesteckt vom Tanzfieber und war immer dabei.
Das Highlight: Zwei Solorollen
Wir waren immer gemeinsam im Training und etwas ganz besonderes war es für uns, als wir (in meinem zweiten Jahr beim Tanzen) im Showtanz zwei „Solorollen“ bekamen. Wir haben uns total gefreut, dass wir das Cowboy und Cowgirl „Paar“ tanzen durften.
Wir haben gemeinsam außerhalb des Trainings die Schritte geübt und auch so viel getanzt. Zu damals aktuellen Liedern, Musikvideos aufgenommen und uns gerne verkleidet. An den Prunksitzung war und ist es immer noch ein tolles Gefühl gemeinsam auf der Bühne zu stehen.
Über die Jahre gab es nur eine kurze Phase von 2016 – 2019 in der wir beide nicht getanzt haben, da es keine Tanzgruppe für unser Alter gab. 2019 haben wir zusammen wieder angefangen und uns im gleichen Zug entschieden wieder ein Männerballett ins Leben zu rufen.
Freundschaftspower fürs Männerballett
Wir haben einige Jungs im Umfeld gefragt und haben angefangen zu trainieren mit 7 Männern. Es war großer Erfolg und wir waren so stolz.
Tanzen hat uns schon immer verbunden und wir waren uns nie so einig, wie bei diesem Thema.
Wir haben uns ermutigt und gegenseitig unterstützt. Auch in Zeiten in denen einem vielleicht die Motivation gefehlt hat, das Training macht alles wieder gut und das gemeinsame Ziel erst recht.
Und das ist das was Freundschaft für mich bedeutet, sich gegenseitig zu unterstützen und zu inspirieren. Gemeinsam lachen und schöne Moment erleben, aber auch in schwierigen Zeiten füreinander da sein.
Und genau das ist beim Tanzen immer so. Wir arbeiten ein ganzes Jahr an einem gemeinsamen Projekt, was nur klappt wenn alle mitarbeiten und an einem Strang ziehen. Man motiviert sich gegenseitig und hilft sich das Ziel zu erreichen und noch mehr.
Freundschaft fördert die Motivation
In meinem Blogartikel „3 Strategien für mehr Motivation“ habe ich verschiedene Motive beleuchtet, warum man sich in einem (Team-)Sport engagiert. Eines dieser Motive ist das „Anschlussmotiv“.
Laut einer Untersuchung von Janssen und Strang unter 522 Schüler:innen im Jahr 1982 ist es das am häufigsten genannte Motiv, eine sportliche Tätigkeit auszuüben. Klar: Wir Menschen sind soziale Wesen. Wir wollen einer Gruppe angehören und uns als Teil dieser fühlen. Die Garde gibt uns genau das.
Sport schweißt zusammen
Dabei werden Freundschaften, welche im Tanzsport geknüpft werden, häufig sehr intensiv. Man verbringt neben der Schule noch mehr Zeit miteinander im Training, welches häufig auch anstrengend ist. Diese Anstrengung gemeinsam zu durchleben, stärkt die emotionale Verbindung zueinander.
Man erlebt im Training Höhen und Tiefen, freut sich für die Fortschritte der anderen und baut sie auf, wenn es mal nicht so läuft. Noch intensiver wird es, bei gemeinsamen Auftritten. Die euphorisierende Stimmung treibt das Freundschaftsgefühl füreinander auf ein neues Level.
Eine Gruppe für immer: Die Freundschaftsgeschichte von Lina
Meine Geschichte beginnt schon im Jahr 2008. In diesem Jahr habe ich mit meiner Leidenschaft, dem Gardetanz, angefangen, mit den Jahren kristallisierte sich eine eine enge und vor allem unersetzbare Freundesgruppe. Wir sind eine Gruppe aus vier Mädels und einem Jungen.
Durch diese Gruppe ist Karneval für mich zu einer noch schöneren und magischen Zeit geworden als sie sowieso schon ist. Gemeinsam haben wir Höhen, wie Erfolge beim Tanzen oder die Gemeinschaft beim Feiern erlebt. Doch vor allem die Tiefen und schwierigen Phasen im Leben der anderen haben uns noch stärker verbunden.
Gemeinsam durch Höhen und Tiefen
Zum Beispiel war es für die anderen selbstverständlich für mich einzustehen, da zu sein und mich zu unterstützen, als ich gemobbt wurde. Meine Freunde haben mir die Schönheit am Leben wieder gezeigt, fernab von Misserfolgen und Hasskommentaren.
Für mich ist diese Gruppe wie eine zweite Familie. Ich bin dieser verrückten Truppe für alles so dankbar und weiß nicht was ich ohne sie tun würde.
Freundschaft über Vereinsgrenzen hinaus
Viele Freundschaften entstehen oder intensivieren sich in der eigenen Garde. Und doch gibt es auch diese besonderen Freund:innen über die Vereinsgrenzen hinaus. Denn es ist unser Sport, der uns verbindet.
Häufig sieht man dies bei Turniertänzer:innen. Ein Turnier ist noch mal eine ganz besondere, außergewöhnliche Situation. Auf der Bühne tritt man gegeneinander an. Und doch können sich auf diesem Fundament Freundschaften entwickeln.
Insbesondere bei Solisten, welche ohne weitere Gruppe anreisen. Hier schließt man sich mit Solos anderer Vereine zusammen, um das Wir-Gefühl zu erleben. Auch darauf können Freundschaften für die Ewigkeit entstehen.
Tanzen verbindet
Unsere gemeinsame Leidenschaft für den karnevalistischen Tanzsport vereint uns – die Freundschaften, die daraus entstehen sind besonders, intensiv und halten häufig weit über die aktive Zeit hinaus.
Mit Freunden macht der Tanz eben doppelt so viel Spaß.
Hast du auch eine besondere Freundschaftsgeschichte zu erzählen? Dann schreib sie mir in die Kommentare.
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