8 Herausforderungen, die jede Gardetrainerin kennt – Und wie du sie einfach lösen kannst
Du bist nicht allein
Du bist nicht allein – Das ist die wichtigste Lehre, die ich aus diesem Blog und dem Austausch mit anderen Gardetrainerinnen und Gardetrainern bisher gezogen haben.
Die großen und kleinen Probleme des Trainings im ehrenamtlichen Bereich sind uns alle ein Begriff. Doch sind es tatsächlich Probleme? Ich möchte es lieber Herausforderungen nennen! Denn sie machen uns das Leben als TrainerIn nicht gerade leichter, bieten uns aber auch die Chance, immer besser zu werden.
Und das ist es doch, was das Leben erst richtig interessant macht. Heute möchte ich dir acht bekannte Herausforderungen vorstellen, die du sicherlich ebenfalls gut kennst. Außerdem gibt es passend dazu Lösungsansätze, wie du zukünftig mit diesem umgehen kannst.
Herausforderungen des Traineralltages
Um die für dich wichtigsten Herausforderungen darstellen zu können, habe ich im Vorfeld zu diesem Artikel eine Umfrage auf meinem Facebook– und Instagram-Kanal gemacht. Ganz viele Trainerinnen und Trainer haben sich daraufhin bei mir gemeldet.
Die Top 8 der am häufigsten genannten Herausforderungen habe ich für diesen Artikel einmal herausgepickt und auseinander genommen. Vom Klassiker bis zum gar nicht so offensichtlichen ist alles dabei.
Die Umfrage zeigt deutlich: Wir sitzen alle in einem Boot. Lass uns die Herausforderungen also gemeinsam meistern.
Herausforderung Nr. 1: Abmeldungen
Unter den Top 8 ganz oben sind natürlich die Abmeldungen gelandet. Ein Thema, das jeder zur Genüge kennt. Dabei ist eine Abmeldung an sich per se ja nichts Schlimmes. Jeder ist mal krank, im Urlaub oder hat einen wichtigen Termin von der Schule oder der Arbeit. Alles vollkommen verständlich.
Schwieriger wird das Thema, wenn sich die Abmeldungen häufen – bei eine/r TänzerIn oder in der gesamten Gruppe.
Oder auch, wenn Abmeldungen sehr kurzfristig eintreffen. Klar, kann man sich auch spontan verletzten – dass der Geburtstag der Cousine allerdings erst eine Stunde vor Trainingsbeginn bekannt ist, ist doch eher unrealistisch.
Häufig, kurzfristig und unter fadenscheinigen Gründen
Dies sind die drei Hauptpunkte, warum uns Abmeldungen wehtun. Wie also damit umgehen? Im Moment der Abmeldung selbst hilft es nur, diese hinzunehmen und Ruhe zu bewahren. Ich kenne keine Tänzerin, die ich ab diesem Zeitpunkt doch noch überzeugen konnte, ins Training zu kommen.
Anschließend geht es in die Reflektion: Ist die Abmeldung einmalig erfolgt und das Mädchen oder der Junge sonst regelmäßig da? Dann gibt es keinen Grund zur Aufregung und keine Notwendigkeit, hier einzuschreiten.
Häufen sich die Abmeldungen einer bestimmten Person liegt der erste Schritt darin, diese einmal in einer ruhigen Minute darauf anzusprechen. Woran liegt es, dass du in letzter Zeit so häufig fehlst? Ziel des Gespräches ist es herauszufinden, ob es nur eine Phase ist, welche überstanden werden muss, oder ob die Lust und Motivation für das Training fehlt. Kommst du beim Kind selbst nicht weiter, solltest du als nächstes die Eltern kontaktieren. Manche wissen gar nicht, dass ihr Kind so häufig fehlt oder das eine regelmäßige Teilnahme am Training notwendig ist.
Bitte die Eltern und den Tänzer oder die Tänzerin noch einmal zu reflektieren, warum sie in der Garde sind und ob es noch das richtige ist. Besser ein Tänzer weniger als jemand, der nur selten zum Training erscheint.
Das Problem mit der Zeit
Um die Kurzfristigkeit der Abmeldungen in den Griff zu bekommen, hilft ebenfalls Kommunikation. Der Mensch an sich vergisst gerne – ein häufiges Erinnern und Wiederholen ist also ein notwendiges Übel.
Weise deine TänzerInnen und Eltern regelmäßig darauf hin, dass eine frühzeitige Abmeldung – mindestens einen Tag vorher – zum guten Ton gehört. Schließlich bereitest du dich als TrainerIn auf das Training vor und musst wissen, mit wie vielen Tänzern du rechnen und was du demnach in der Einheit machen kannst.
Auch eine Lösung: Wenn ihr eine gemeinsame Gruppe in einem Messenger-Tool wie WhatsApp oder Threma habt, sende einen Tag vor dem Training eine Abfrage dort hinein. Nur kurz „wer kommt morgen“ und Antwort mit Daumen hoch oder Daumen runter. So bekommst du ein erstes Stimmungsbild.
Herausforderung Nr. 2: Fehlende Motivation
Fehlende Motivation geht meistens mit häufigen Abmeldungen einher. Wie du dieses Thema angehen kannst, hast du bereits oben gelesen.
Doch was, wenn sich die fehlende Motivation auch im Training äußert, zum Beispiel durch Unruhe? Oder indem der Tänzer oder die Tänzerin ihre Übung nicht richtig durchführt? Woran liegt es, dass man eigentlich Spaß am Tanzen und am Training hat, sich aber nicht aufraffen kann?
Motivation ist ein riesiges Thema – Daher habe ich diesem Bereich einen ganzen Artikel gewidmet. Schau doch mal rein: 3 Strategien für mehr Motivation.
Was ist Motivation?
In aller Kürze erklärt: Motivation ist der innere Antrieb, etwas zu tun. Dabei kann Motivation von außen beeinflusst werden. Zum Beispiel durch Lob und Anerkennung aber auch durch Druck. Dies nennt man dann extrinsische Motivation. Das kann kurzfristig funktionieren – allerdings wird der Effekt langfristig immer geringer.
Besser ist also die Motivation von innen heraus – die intrinsische Motivation. Sie muss also in deinen Tänzerinnen und Tänzern selbst entstehen. Doch wie macht man das?
In meinem Artikel 3 Strategien für mehr Motivation bin ich der Sache ganz genau auf den Grund gegangen. Meine drei Top-Tipps sind:
- Setzt euch Ziele! Nur wer weiß, wofür er wöchentlich ins Training kommt, wird auch motiviert bei der Sache bleiben.
- Enttarne Demotivationen, welche die Energie deiner Tänzerinnen und Tänzer fressen und den Fokus weg vom Training lenken.
- Lobe deine TänzerInnen bei Erfolgen und sei dankbar für alles, was ihr gemeinsam als Gruppe schafft.
Fazit: An fehlender Motivation kannst du auf jeden Fall arbeiten – sofern das Mädchen oder der Junge im Grunde seines Herzens wirklich tanzen will.
Herausforderung Nr. 3: Keine Aufmerksamkeit
Deine TänzerInnen hören dir nicht zu, sind nur am Quatschen und Beachten deine Ansagen gar nicht? Eine Herausforderung, die auch mir sehr bekannt ist.
Dabei geht eine geringe Aufmerksamkeit auch direkt einher mit hoher Lautstärke im Training. Man hat einfach das Gefühl gegen eine Wand zu reden. Man bemüht sich um eine Kommunikation auf Augenhöhe, die erklärt und Hintergründe deutlich macht, wird aber einfach nicht ernst genommen.
Das kann sehr frustrierend sein. Was tun in solchen Momenten? Zum Glück gibt es einige Tipps, wie du mit solchen Situationen umgehen lernen kannst. Eins sei schon verraten: Selbst laut werden hilft nicht ?
Mit Lautstärke und fehlender Aufmerksamkeit umgehen
Am Anfang steht auch wieder die Reflektion: Warum sind meine Tänzerinnen und Tänzer überhaupt so unaufmerksam? Haben Sie sich aufgrund der Ferien lange nicht gesehen und nun viel auszutauschen? Geht das Training bereits eine Stunde und benötigen die Kinder einfach mal eine Pause? Oder gibt es Ablenkung wie beispielsweise zuschauende Freundinnen, die für Unruhe sorgen? Versuche hier den Grund der Ruhestörung zu identifizieren.
In meinem Artikel Aufmerksamkeit im Gardetraining bin ich dem Problem ganz genau auf den Grund gegangen. Hier erfährst du unter anderem, wie lange sich die verschiedenen Altersgruppen überhaupt konzentrieren können. Außerdem gibt es sechs Tipps für mehr Fokus:
- Gewaltfreie Kommunikation – Auf Augenhöhe sprechen und Interesse zeigen
- Partizipation – Macht Betroffene zu Beteiligten und gestaltet das Training gemeinsam
- Ziele – Setzt euch Ziele in der Gruppe und für jeden Einzelnen
- Transparenz – Erklärt offen, was ihr im Training vorhabt und wofür dies wichtig ist
- Ablenkung – Schließt Ablenkungen aus und sorgt für eine ruhige Umgebung
- Pause – Macht genug Pausen zum Luft schnappen und Wasser trinken
Und den ultimativen Tipp für alle Trainerinnen und Trainer, wenn wirklich gar nichts mehr geht. Für mehr Infos schau mal in den Artikel rein.
Herausforderung Nr. 4: Die Pubertät
Die Pubertät ist eine Zeit voller neuer, spannender Erfahrungen. Der Körper und Kopf der Jugendlichen werden einmal komplett umgebaut – Das kann einen schon ziemlich verwirren. Gefühle, die vorher nicht da waren, sind auf einmal präsent und ungewohnt.
Als Phase der Pubertät wird der Übergang vom Kind zum Erwachsenen beschrieben. Heutzutage beginnt die Pubertät bereits mit rund 11 Jahren und kann sich bis zum 18ten Lebensjahr hinziehen. Die emotionalen Auswirkungen der Pubertät sind von Kind zu Kind unterschiedlich.
Schule und auch das Training können in dieser verrückten Phase einfach nur nerven. Und die Eltern – und Trainer – mit den klugen Ratschlägen erst recht.
Da sich das Gehirn in einer Umbauphase befindet, werden viele Entscheidungen nicht durchdacht, sondern emotional und impulsiv getroffen. Genau das macht es so schwierig, als Erwachsener mit durchdachten Argumenten zum Jugendlichen vorzudringen.
Kommunikation hilft
Wie in so vielen anderen Bereich ist auch hier eine Kommunikation auf Augenhöhe das A&O. Ja, das kostet Zeit. Zeit, die im Training sowieso schon eine begrenzte Ressource ist. Dennoch lohnt es sich, genau hinzuhören und ein Verständnis für die Probleme und Gefühle der pubertierenden Jugendlichen zu entwickeln.
Setze intensive Gespräche auf die Tagesordnung – vor allem im Juniorentraining. Dabei dreht es sich nicht ausschließlich um das Tanzen. Die Mädchen und Jungs haben viele Themen auf dem Herzen, die sie aktuell bewegen und welche sie vielleicht nicht mit ihren Eltern besprechen wollen.
Halte Augen und Ohren auf und interpretiere nicht in unschöne Situationen hinein. Versuche vielmehr diese direkt durch ein offenes Gespräch zu klären. Offenheit und Ehrlichkeit sind das Wichtigste in dieser Zeit.
In der Garde und Show Ausgabe 16 habe ich einen ausführlichen Artikel zur Pubertät geschrieben. Die Zeitung kannst du hier kaufen. Oder du schaust mal in meinen Artikel Gardetänzer in der Pubertät hinein, welcher sich mit den Schwierigkeiten männlicher Tänzer in dieser aufwühlenden Zeit beschäftigt.
Herausforderung Nr. 5: Trainingsmoral
Was ist eigentlich Trainingsmoral? Ich würde es beschreiben als persönliche Einstellung dem Training gegenüber. Wie ernst nehme ich es? Wie diszipliniert gehe ich an die Trainingseinheiten und Aufgaben heran?
Hier trennt sich bereits die Spreu vom Weizen. Du hast nicht nur Top-TänzerInnen in deiner Garde (außer du bist vielleicht der Deutsche Meister). Oftmals wirst du einen bunten Mix an Tänzerinnen und Tänzern vorfinden.
Da sind die disziplinierten, die das Training sehr ernst nehmen, auf eigene Ziele hinarbeiten und mit einer notwendigen Ernsthaftigkeit an die Übungen heran gehen.
Da sind aber auch viele, die einfach nur zum Spaß dabei sind, um gemeinsam in der Gruppe zu sein, sich mit den Freundinnen zu treffen und eine gute Zeit zu verbringen.
Doch: Eine gewisse Disziplin ist notwendig, um als Gruppe gemeinsam auf der Bühne zu stehen und glänzen zu können. Wie erreichst du das also, in dieser heterogenen Mannschaft?
Hintergründe aufzeigen und erklären
Werden Übungen nicht ernsthaft ausgeführt hilft es, diese nochmal im Detail zu erklären. Worauf kommt es genau an? Warum ist diese Übung so wichtig? Was erreichst du damit, wenn du die Übung korrekt ausführst.
Doch: Wenn das Mädchen oder der Junge gar nicht das Ziel hat, beispielsweise den Spagat zu erlernen, dann hilft auch alles Erklären nichts. Dann musst du erstmal am Grund, am Ziel ansetzen. Was willst du erreichen? Wofür bist du hier? Und dann aufzeigen, was notwendig ist, um dorthin zu gelangen.
Kinder, die wirklich etwas erreichen wollen, werden dann mehr Ernsthaftigkeit an den Tag legen und auch mal zuhause trainieren.
Bei allen, die nur zum Spaß dabei sind und eigentlich gar nichts erreichen und sich auch nicht anstrengen wollen ist das ganze natürlich etwas schwieriger. Hier musst du selbst einmal reflektieren: Welchen Anspruch habt ihr als Verein, als Garde?
Wenn ihr grundsätzlich nur für Auftritte und zum Spaß trainiert, kann man solche TänzerInnen noch mitziehen. Dann bringt mehr Abwechslung ins Training, bezieht die Mädchen und Jungs mit ein, macht alles etwas lockerer.
Wollt ihr jedoch auf Turniere oder ist der Anspruch einfach höher muss ein klärendes Gespräch her. Mit dem betroffenen Kind und je nach Alter auch mit den Eltern. Stellt klar, wo ihr hinwollt und was dafür nötig ist – und dass das Kind aktuell mit seiner Einstellung nicht in die Gruppe passt.
Gebt Zeit, dass sie oder er sich bessern kann. Vereinbart einen Termin zur Reflektion, ob das Kind sich dem Anspruch anpassen möchte oder nicht. Und trefft im letzten Schritt dann auch die Entscheidung, das Kind aus der Gruppe zu nehmen, wenn es nicht hineinpasst.
Herausforderung Nr. 6: Trittbrettfahrer
Lange habe ich überlegt, wie ich diese Herausforderung am besten betiteln soll. Ich denke „Trittbrettfahrer“ trifft es recht gut. Die Seite Oxford Languages definiert diesen Ausdruck wie folgt: „Jemand, der an Unternehmungen anderer Anteil hat, davon zu profitieren versucht, ohne selbst etwas dafür zu tun“.
Kannst du dir bereits vorstellen, um welche Herausforderung es geht? Gemeint sind diese Tänzerinnen und Tänzer, die sich einfach nicht anstrengen wollen, häufig fehlen, ständig über jeden Pups jammern aber am Ende in der ersten Reihe stehen wollen. Das Ziel dieser Personen ist klar: Ich möchte die größtmögliche Aufmerksamkeit mit dem geringstmöglichen Einsatz erreichen.
Ganz häufig stehen da auch die Eltern dahinter, welche sich dann bei dir beschweren, warum ihre Tochter oder ihr Sohn denn ganz hinten stehen würde. Denen es aber auf der anderen Seite ziemlich egal ist, dass ihr liebes Kind nur 50% des Jahres im Training anwesend war.
Trittbrettfahrer nach Leistung behandeln
Was also tun, wenn du so einen Tänzer bzw. eine Tänzerin in der Gruppe enttarnt hast? Der einfachste Weg: Gib ihr bzw. ihm auf keinen Fall die Aufmerksamkeit, nach der er oder sie strebt. Heißt: Stell sie möglichst in unauffällige Positionen am Rand oder in der letzten Reihe.
Schnell werden die TänzerInnen oder Eltern auf dich zukommen, um sich zu beschweren. Doch du bist bestens vorbereitet. Eine Beschwerde ist genau das, was du möchtest. Denn jetzt kannst du damit beginnen, den Tänzer oder die Tänzerin auf ihr Verhalten aufmerksam zu machen.
„Du möchtest erste Reihe tanzen? Kein Problem: Wenn du mir zeigst, dass du ehrgeizig bist und bereit bist, für die erste Reihe zu arbeiten, bekommen wir das hin.“
Vereinbare mit dem Kind und den Eltern feste Ziele, zum Beispiel eine aktive Trainingsbeteiligung von mindestens 75%. Oder Aufmerksamkeit im Training, ein korrektes Ausführen der Übungen. Wenn das Ziel, vorne im Rampenlicht zu stehen tatsächlich so groß ist, kannst du so aus jedem Trittbrettfahrer einen Erste-Klasse-Tänzer formen.
Herausforderung Nr. 7: Sensible TänzerInnen
Diese Herausforderung habe ich tatsächlich erst durch meine Umfrage so richtig identifiziert – und doch ist sie auch mir aus meiner Erfahrung ein Begriff.
Früher oder später im Trainingsjahr kommt es immer zu dem Moment, wo ihr als TrainerIn gezwungen seid, einmal eine klare und deutliche Ansage zu machen. Natürlich gewaltfrei und ohne die Stimme zu erheben aber schon eindeutig.
Sensible Tänzerinnen und Tänzer bekommen so etwas schnell in den falschen Hals. Zuhause wird dann von den “bösen Trainern” berichtet, unterlegt mit Tränen. Was folgt sind Elternanrufe oder Nachrichten.
Oftmals neigen wir hier zur Verallgemeinerung. Alle Aussagen werden über einen Kamm geschert, Negatives überwiegt immer dem Positiven – da kannst du noch so viel loben.
Aufklären und zu deiner Aussage stehen
Wenn die Eltern auf dich zukommen und dich dazu ansprechen reicht es häufig schon, die Situation noch einmal zu erläutern. Erkläre in ruhigem Ton möglichst ohne Emotionen, was im Training vorgefallen ist und was genau du gesagt hast. Häufig kommt zuhause nämlich anderes an.
Nutze die Aussprache, um nochmal auf die Wichtigkeit des Trainings hinzuweisen und das eine gewisse Disziplin und Trainingsmoral notwendig sind, um voran zu kommen.
Aber: Bleibe bei deiner Aussage. Wenn du dich nicht im Ton vergriffen hast, gibt es keinen Grund für dich, dich zu entschuldigen. So strahlst du ein Selbstbewusstsein aus, was du als TrainerIn unbedingt haben solltest. Du hast schließlich die Kompetenz zu trainieren und kannst daher am besten beurteilen, wie eine Situation abgelaufen ist.
Herausforderung Nr. 8: Verletzungen
Verletzungen wünschen wir keinem. Vor allem wenn sie im Training passieren, fühlen wir Trainerinnen und Trainer schnell als die Schuldigen. Verletzungen werfen den Tänzer oder die Tänzerin zurück und sorgen auch bei uns TrainerInnen dafür, dass Tänze umgestellt werden müssen.
Doch um diese Art von Verletzungen geht es hier nicht. Vielmehr geht es um Verletzungen, die als Ausrede vorgeschoben werden. Du kennst sie alle: Ich habe Knieschmerzen, ich bin umgeknickt, mein Ellenbogen tut weh.
Aber rumspringen im Schwimmbad geht? Das TikTok-Video in WhatsApp war möglich?
Hier geht es nicht um ernsthafte Verletzungen, sondern um solche, die eine vermeintlich leichte Ausrede für das Training liefern.
Echte und Unechte Verletzungen enttarnen
Wer tatsächlich ernsthaft verletzt ist, wird eindeutige Zeichen zeigen. Schmerz verzehrtes Gesicht, Tränen, ein Verband oder Gips, Krücken. Wer wirklich verletzt ist, aber das Training liebt, wird auch mal zum Zuschauen vorbeikommen.
Wer die Verletzung als Ausrede benutzt, wird sich kurz vorher vom Training abmelden – häufig direkt für mehrere Wochen. Enttarnen kannst du diese in der heutigen Zeit recht einfach: Über Social Media werden viele Videos und Bilder gepostet. Passiert dies in der abgemeldeten Zeit, so hast du deinen Beweis.
Doch was dann? Ansprechen oder Ignorieren? Dies liegt wieder an deinem persönlichen Anspruch. Wenn du erwartest, dass alle diszipliniert am Training teilnehmen und die Zeit ernst nehmen, muss ein klärendes Gespräch her.
Kommt es einmalig vor oder übt ihr sowieso nur zum Spaß, so muss nicht jedes Vergehen direkt angesprochen werden. Wiederholt es sich jedoch, so wird auch hier ein persönliches Gespräch nötig, um die Intention dahinter zu klären und zu erfragen, warum das Kind überhaupt noch in der Garde ist, wenn es keine Lust mehr hat.
Herausforderungen werden niemals enden
Nun hast du die Top 8 Herausforderungen kennen gelernt. Das Fazit: Oftmals helfen nur klärende Gespräche und viel Geduld. Am Ende des Tages werden sich diese Herausforderungen immer wiederholen, da du ja immer wieder neue Tänzerinnen und Tänzer in deiner Garde begleitest.
Lerne damit umzugehen und für dich brauchbare Lösungen zu entwickeln. Nur so wirst du langfristig als TrainerIn glücklich werden.
Habe ich noch wichtige Herausforderungen vergessen? Dann schreibe sie mir in die Kommentare! Ich freue mich über deine Nachricht.
Deine Lisa von keep-dancing.de
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