10 gute Vorsätze für das Jahr mit deiner Garde
Traineredition
Zeit für neue Ziele
Das neue Jahr ist angebrochen! Zeit, um nach vorne zu blicken und die anstehenden Tage, Wochen und Monate mit der Garde ins Auge zu fassen.
Was will ich, was wollen wir gemeinsam erreichen? Wo soll die Reise hingehen? Was hält das neue Jahr für uns bereit?
Der Jahreswechsel ist klassischerweise die Zeit der guten Vorsätze. Und wir als Trainerinnen und Trainer können uns natürlich nicht nur persönliche Vorsätze fassen, sondern auch solche für unsere Garde.
Heute bekommst du 10 Ideen, was du im neuen Jahr bei deiner Garde noch besser machen kannst. Viel Spaß damit.
Du bist TänzerIn? Dann schau doch mal in meinen Artikel “10 gute Vorsätze für deine Garde – Tänzeredition” rein.
Vorsatz 1: Hab immer ein offenes Ohr für deine Tänzerinnen und Tänzer
Das Leben ist turbulent und – auch wenn wir es manchmal nicht zugeben wollen – es dreht sich nicht immer alles um das Tanzen und unser Training.
Genau wie wir haben auch unsere Schützlinge einen Alltag zu bewältigen. Dieser ist mal anstrengend und nervig, raubt einem die Energie und sorgt für miese Stimmung.
Hier ist es an uns Trainerinnen und Trainern, ein offenes Ohr für die Probleme und Schwierigkeiten zu haben. Das sorgt für ein allgemein besseres Verständnis im Training und ein offeneres Miteinander.
Führt doch mal eine Tratschrunde am Anfang des Trainings ein, in welcher sich alle ihre Gefühle von der Seele reden können. Oder geht auf Tänzer*innen, welche sich auffällig verhalten zu und fragt: „Wie geht es dir“. Seid offen und bietet euch als Gesprächspartner an. Auch wenn sich eure Schützlinge nicht direkt öffnen – sie behalten es im Hinterkopf und werden auf euch zu gehen, sobald die Zeit reif ist.
Vorsatz 2: Beschäftige dich mit gewaltfreier Kommunikation
Hast du schon einmal von gewaltfreier Kommunikation gehört? Das Prinzip der gewaltfreien Kommunikation kommt aus den USA. Dabei geht es darum, mit deinen Worten und Sätzen niemanden direkt anzugreifen oder zu verletzen. Vielmehr stellst du deine Gefühle mit der aktuellen Situation da und versuchst, eine Lösung zu finden.
Klingt abstrakt? Machen wir ein konkretes Beispiel. Statt zu sagen „Mädels, das Training mit euch heute ist echt nervig und anstrengend“ sagst du: „Es ist heute unruhiger im Training als sonst. Das nervt mich, da ich mit den Schritten vorankommen möchte. Bitte verlegt eure Gespräche auf nachher und hört mir aufmerksam zu“.
Du beginnst also mit deiner Beobachtung, was hast du gesehen bzw. wahrgenommen. In diesem Fall „Das Training ist heute unruhiger als sonst“. Anschließend stellst du dar, was diese Beobachtung mit dir macht – du fühlst dich genervt. Als nächstes kommt dein Bedürfnis, in diesem Fall die neuen Schritte. Und zum Schluss folgt deine Bitte an die Gruppe, nämlich dass sie ihre Gespräche einstellen bzw. auf später verlegen.
Gewaltfreie Kommunikation lernt man nicht von heute auf morgen. Doch damit eignet sich dieses Thema hervorragend als guter Vorsatz für das neue Jahr, der dein Gruppenklima deutlich verbessern kann.
Vorsatz 3: Strukturiere deine Trainingseinheiten
Nur wer einen Plan hat, kann in die richtige Richtung und auf seine Ziele zuarbeiten. Und das beginnt schon bei der einzelnen Trainingseinheit.
Mache dir vor deinem Training einen Plan, was du heute erreichen willst. Möchtest du an Schwierigkeiten arbeiten, neue Schritte vermitteln oder den Fokus auf Krafttraining legen?
Überlege dir vor jedem Training, was dein Ziel ist und fülle die zur Verfügung stehende Zeit mit den richtigen Übungen. So gehst du vorbereitet in die Garde und strahlst damit Souveränität aus. Es kommt nicht zu ungefüllten Pausen, in denen du dir erst einen neuen Schritt überlegen oder eine Übung ausdenken musst.
So wirkst du professionell und kommst schneller ans Ziel.
Vorsatz 4: Versuch mal was Neues
Wie wäre es mal mit einem neuen Tanzstil? Einem gemeinsamen Ausflug ins Schwimmbad? Oder einer Einheit Kickboxen zum Aufwärmen?
Abwechslung macht das Leben erst so richtig interessant – und das gilt auch für das Training. Vielleicht findet ihr so einen Tanzstil, der sich in euren nächsten Showtanz einbinden lässt. Der Ausflug ins Schwimmbad schweißt eure Garde noch enger zusammen. Und die Einheit Kickboxen zum Warm-Up macht nicht nur Spaß, sondern stärkt gleichzeitig auch eure Muskulatur.
Hab keine Angst, einfach mal neue Dinge auszuprobieren. Du wirst sehen: Es zahlt sich immer aus.
Vorsatz 5: Beziehe deine Tänzerinnen mit ein
Partizipation ist das Stichwort der aktuellen Stunde. Unter Partizipation versteht man, gemeinsam etwas zu erreichen und zu schaffen.
Es geht also darum, dass nicht nur du als Trainerin oder Trainer vorne stehst und die Ansagen machst, sondern dass du deine Tänzerinnen und Tänzer aktiv aufforderst, sich im Training einzubringen.
Das kann sich äußern, indem du sie um ihre Meinung fragst. Oder ihnen die Entscheidung überlässt, was sie heute zum Aufwärmen machen wollen. Auch schon die Möglichkeit, ihre eigene Musik zum Warm-Up beizusteuern ist eine schöne Art der Partizipation.
Denkt man weiter, kannst du sie an der Auswahl des Showtanzthemas beteiligen oder die Kostüme mitgestalten lassen. Oder du gibst ihnen in Gruppen einmal die Verantwortung, sich ein paar neue Schritte auszudenken oder das Krafttraining zu leiten.
Du wirst sehen: Sobald die deine Tänzerinnen und Tänzer aktiv miteinbeziehst, wird sich eine ganz neue Gruppendynamik entwickeln und die Motivation wird steigen.
Vorsatz 6: Plane rechtzeitig alles durch
Nicht nur die einzelnen Trainingseinheiten, sondern vielmehr das gesamte Jahr muss durchgeplant werden. Am besten beginnst du hier mit dem Datum des ersten Auftritts. Dieser bietet dir eine Orientierung, bis wann die Tänze stehen müssen.
So kannst du zurückrechnen: Bis wann muss das Kostüm angepasst sein, bis wann muss die Choreo sitzen, sodass wir noch ausfeilen können? Wie lang benötige ich für die Choreo, also wann müssen wir mit dem Training starten? Dann weißt du auch, bis wann die neue Musik stehen muss.
Und wenn du den Plan vom großen Ganzen hast, lassen sich die einzelnen Einheiten noch besser strukturieren. So kannst du deinen Fokus je nach Jahresphase mal mehr auf Choreoarbeit, mal mehr auf Krafttraining und Schwierigkeiten setzen.
Mit dem richtigen Plan beugst du Stress vor. Achte drauf, auch genug Zeitpuffer einzuplanen, falls mal etwas nicht ganz rund laufen sollte. So kannst du viel entspannter an die neue Saison gehen.
Vorsatz 7: Bilde dich fort
Ob Neueinsteiger im Trainingsbusiness oder alter Hase: Niemand lernt jemals aus. Denn die Trainingslehre entwickelt sich ständig weiter. Und auch unser Tanzsport verändert sich von Jahr zu Jahr.
Damit du nicht stehen bleibts, gibt es viele Möglichkeiten dein Wissen aufzufrischen bzw. dir neue Fakten anzueignen. Das können Bücher, Videos, Blogartikel oder auch Workshops sein. Auch die großen Karnevalsverbände bieten regelmäßig Schulungsveranstaltungen für Trainer*innen an.
In Social Media hat sich in den letzten Jahren ebenfalls eine große Trainercommunity gebildet. In meiner Facebook-Gruppe „Trainerinnen und Trainer im karnevalistischen Tanzsport“ teilen wir gemeinsam unser Wissen und Werden so jeder einzelne stärker.
Also: Bilde dich fort für dich und deine Garde.
Vorsatz 8: Behalte die Ruhe
Turbulente Zeiten kennt jede Garde. Kurz vor den ersten Auftritten wird es meist etwas unruhig, die Stimmung angespannter. Doch auch schon vorher, wenn beispielsweise bei schönem Wetter die Anwesenheitsquoten in den Keller gehen, kann die Stimmung überhitzen.
Nimm dir als Vorsatz, dich in diesem Jahr von diesen Situationen nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Wir wissen aus unserer Erfahrung: Solche Phasen sind normal, sie wiederholen sich Jahr für Jahr. Und wir haben es immer geschafft, diese zu überwinden.
So blöd es klingt: Du kannst Frust und schlechte Stimmung mit der richtigen Technik einfach wegatmen. Bereits drei tiefe Atemzüge helfen dir dabei, deinen Puls zu beruhigen und deine Fassung wiederzuerlangen.
Weitere Tipps, wie du mit schlechten Phasen umgehen kannst, erhältst du in meinem Artikel zum Thema Aufmerksamkeit im Gardetraining.
Vorsatz 9: Lobe mehr
Warum tun wir uns mit Kritik so leicht, mit Lob aber im Vergleich dazu eher schwer? Der Mensch per se ist immer darauf gepolt, Gefahren zu erkennen. Das stammt noch aus der Steinzeit, wo eine Gefahr schnell über Leben und Tod entscheiden konnte.
Solche Gefahren prägen sich in Gedächtnis ein – ruhige Phasen hingegen, wo alles gut und entspannt verläuft, werden gar nicht bewusst wahrgenommen.
Versuche also im Training immer mal wieder zu reflektieren, was gerade gut läuft und dir dies bewusst zu machen. Dazu kannst du beispielsweise eine Dankbarkeitsliste anfertigen. Sammelt doch zum Abschluss des Trainings gemeinsam drei Punkte, die heute besonders positiv waren.
Und wenn zwischendurch im Training eine Tänzerin etwas besonders gut macht, schenke auch dieser Beachtung und lobe. Du wirst sehen, dein Lob wird zu einer bessern Grundstimmung in der Gruppe beitragen.
Vorsatz 10: Stelle Fragen
Es ist noch kein Profitrainer vom Himmel gefallen. Du hast eine Frage zum Thema Akrobatik? Zur Struktur des Trainings? Oder zu Problemen mit einer Tänzerin?
Nutze die Community und stelle deine Frage. Es gibt so viele wunderbare Trainerinnen und Trainer, die dir gerne weiterhelfen werden. Auch mich erreichen regelmäßig Fragen über Social Media und ich versuche immer alle Fragen zu beantworten.
Keiner ist perfekt – aber gemeinsam kommen wir schon ziemlich nah dran ?
Was sind deine Vorsätze für das neue Jahr? Schreib es mir in die Kommentare,
deine Lisa
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