Training in den großen Ferien
Endlich Ferien!
Juhuu endlich große Ferien! Sechs Wochen lang spät ins Bett gehen, noch länger ausschlafen, Freunde treffen und in den Urlaub fahren.
Die großen Ferien, sicherlich für jedes Schulkind das Highlight des Jahres. War bei uns ja auch nicht anders. Und es sei allen Schülerinnen und Schülern auch gegönnt.
Uns als Gardetrainer*innen stellen die Ferien aber wie in jedem Jahr vor eine große Herausforderung. Was tun? Das Training sechs Wochen lang einfach ausfallen zu lassen, geht nicht mehr. Wir haben mittlerweile in all unseren Garden ein Niveau erreicht, welches dies nicht mehr zulässt.
Das regelmäßige Training in den Ferien ist sowohl für Trainer*innen als auch für Tänzer*innen eine Belastungsprobe. Fahren manche Mädchen und Jungs ganze sechs Wochen lang in den Urlaub, sind andere die volle Zeit zuhause. Mit der Chroeographie weitermachen lohnt sich aufgrund der geringen Teilnehmerzahl auch nicht.
Wie gestaltet man also ein interessantes Training für die drei oder vier daheimgebliebenen? Und was machen die Profis in den Ferien? Heute gebe ich euch einen Einblick an unsere Herangehensweise und schaue über den Tellerrand zu anderen Garden.
Von Lust und Unlust
Bei uns läuft die Ferien-Trainings-Planung so ab: Im Vorfeld fragen wir bei den Mädchen nach, wann genau sie im Urlaub sind. Dies wird in unserer Anwesenheitsliste vermerkt. Sehen wir auf den ersten Blick, dass es in einer bestimmten Woche zu einer Häufung kommt, können wir so das Training für diese Tage komplett absagen.
Zudem haben wir uns gemeinsam mit den Eltern darauf verständigt, nur einmal die Woche in den Ferien zu trainieren. So müssen auch diese nur einmal die Kinder hinfahren und abholen. Außerdem starten wir in den Ferien etwas später, damit die Kids das (hoffentlich) schöne Wetter im Schwimmbad oder bei Freunden auch genießen können. Schließlich sind die Ferien auch zum Entspannen und Spaß haben da.
Doch auch wenn man alles perfekt plant, irgendwer sagt immer noch kurzfristig ab. Wenn man insgesamt sowieso schon wenige Tänzerinnen hat führt dies direkt zu einer Frage: Lohnt sich das Training heute überhaupt?
Wie in der einen Woche mitten im Sommer, wo wir plötzlich nur mit drei Mädels da standen. Doch auch hier gilt: Spontan das Beste aus der Situation machen. Wir Trainerinnen und auch die drei Mädchen waren motiviert.
Wir haben das Training dann komplett nach ihren Wünschen ausgerichtet und so einen Mix aus Tanzen und Workout durchgeführt. Nach gut einer Stunde waren wir alle ziemlich platt und haben das Training vorzeitig beendet. Effektiv, kurzweilig und mit viel Spaß funktioniert es also auch, mit einer ganz geringen Anzahl in den Ferien zu trainieren.
Überraschungen in den Ferien
Natürlich sind die Ferien auch bestens dazu geeignet, mal was anderes zu machen. So haben wir im letzten Jahr mal eine Runde Yoga statt dem normalen Training eingelegt oder sind raus gegangen. Dort haben wir einmal Zirkeltraining mit verschiedenen Outdoor-Stationen gemacht und waren Joggen. Eine befreundete Garde aus der Gegend hat ihr Training kurzerhand an den nahegelegenen See verlegt. Nach ein paar Kraftübungen und einer Runde Tanzen ging es dann für alle zur Abkühlung ins Wasser.
Bei richtig heißem Wetter bringen wir auch schon mal für alle ein leckeres Wassereis mit. So trainiert es sich gleich noch leichter. Oder man lässt das Training auch mal ausfallen. Wenn es über 30° sind, haben auch wir als Trainer nicht so richtig Lust, was zu machen.
Was sagen die Profis?
Die Tochter einer Arbeitskollegin von mir tanzt bei einer Junioren-Turniergarde und war auch schon bei der Deutschen Meisterschaft dabei. Hier laufen die Ferien komplett anders ab als bei uns. Statt weniger wird hier sogar noch Zusatztraining eingelegt. Schließlich haben die Kids Ferien und sind den Tag über zuhause. Die freie Zeit wird genutzt und das Training verlängert.
Die Garde macht dafür in den sechs Wochen zwei fixe Wochen frei. Ich kann mir vorstellen, dass viele Eltern den Urlaub dann nach diesen zwei Wochen ausrichten, damit die Mädels möglichst nichts verpassen. In der letzten Ferienwoche finden noch sogenannte „Ferientanztage“ statt, zu denen man die Kids anmelden kann. Eine Woche im Zeichen des Tanzes, ausgerichtet vom Verein. Hut ab, sage ich dazu nur. Schließlich sind wir Trainer*innen in den meisten Fällen auch berufstätig und können von sechs Wochen Ferien nur träumen.
Nun bin ich auf eure Meinung gespannt. Wie gestaltet ihr das Training in den Ferien? Macht ihr mehr, weniger oder gar nichts? Und wie geht ihr mit geringen Teilnehmerzahlen um? Schreibt mir hier in den Kommentaren oder auf Facebook!
Viele Grüße und keep-dancing,
Eure Lisa
Hi Lisa, genauso machen wir es auch. 1x die Woche bei ausreichend Mädels. Übungen als Workout, die sonst nicht unbedingt im Training vorkommen, lockere Gespräche/Diskussionen, erlernen weiterer Schwierigkeiten etc. Allerdings kann man bei der begrenzten Anzahl das “saubere” tanzen besser kontrollieren, die schwächeren und hoffentlich anwesenden Tänzerinnen den Schritt zum 1000mal erklären. Hat also manchmal auch Vorteile! Und das Eis darf bei 4 leuten dann auch bissi größer sein als bei 14!
Also, wie du siehst, ist es bei uns Freizeitgarden fast gleich.
Hallo,
Im Wesentlichen gestalteten wir die Ferien genauso wie ihr (wir haben aktuell 15 Mädels) wir versuchen im voraus der Ferien möglichst gut in der neuen choreo voran zu kommen damit wir in den Ferien neben workout und Dehnung schon ausreichend Übungsmatrial haben. Ich versuche das Training dann auch etwas lockerer zu machen, mal draußen, mal im Schwimmbad. Aber auch bei uns wird mit nur 5 Leuten Training gemacht. Aufgrund weniger Kostüme können wir nur die besten mit aufs Turnier nehmen, wir machen auch nur kleine. Da gibts über die Ferien dann schon auch mal Hausaufgaben, wenn sie wirklich fast 6 Wochen fehlen. Da müssen sie uns dann ein kleines video mit den Schwierigkeiten und der Choreo schicken
Wir hatten erst heute ein Training mit zwei Mädchen. Aber es war wirklich sehr witzig. Wir haben uns dann nach ihren Wünschen gerichtet und die anderthalb Stunden gut gefüllt.