Motivation und Disziplin im Tanzsport

Warum Routinen helfen am Ball zu bleiben

Motivierte Tänzerin zeigt Muskeln

Motivation und Disziplin: Darum brauchst du beide Komponenten

Kennst du das? Zum Start in die neue Trainingssaison bist du hochmotiviert. Endlich neue Tänze! Eine neue Musik, neue Schritte, eine neue Choreografie. Da macht das Training besonders viel Spaß. Die letzten Auftritte liegen noch nicht so weit zurück und geben dir die notwendige Motivation, mit Vollgas ins Training zu starten.

Doch spätestens zur Mitte des Trainingsjahres wird der Schweinehund lauter. Das Training wird anstrengender, der Fokus verlagert sich auf Kraft- und Beweglichkeitstraining. Der Tanz steht, es gibt kaum noch neuen Input in Form von Schritten.

Und auch wenn du dir persönliche Ziele gesetzt hast – die Motivation sinkt. Genau in diesen Momenten greift die sogenannte Disziplin. Dieses Gefühl von „eigentlich habe ich keine Lust, aber es ist meine Pflicht. Ich will meine Teamkolleg*innen nicht im Stich lassen. Ich ziehe es jetzt einfach durch.“

Die Disziplin hast du dir durch deine Trainingsroutine selbst geschaffen. Das Training gehört jetzt bereits fest zu deinem Alltag dazu. Und diese Routine sorgt dafür, dass du am Ball bleibst – auch wenn der Schweinehund mal lauter wird.

Das ist Motivation

Von Motivation spricht man, wenn der Antrieb für eine bestimmte Handlung aus dir selbst herauskommt. Das nennt man dann intrinsische Motivation. In diesem Falle sind deine Motive für eine Sache stark genug – zum Beispiel, wenn du Ziele hast, die du erreichen willst. Dafür bist du dann auch bereit, regelmäßig ins Training zu gehen.

Neben der intrinsischen gibt es auch noch die extrinsische Motivation. Hier wirst du durch äußere Anreize motiviert – zum Beispiel Belohnungen. Diese ist allerdings nicht so stark, wie die intrinsische Motivation.

Mehr zu Motivation und den unterschieden findest du übrigens in meinem Blogartikel „3 Strategien für mehr Motivation“.

Motivationskiller

Die Motivation ist allerdings sehr anfällig für negative Einflüsse. Zum Beispiel kann es sein, dass sie in stressigen Phasen sinkt. Zum Beispiel wenn es in deiner Familie Streit gibt oder du in der Schule Probleme hast.

Auch Verletzungen oder Krankheiten können dich aus dem Training reißen. Corona hat dies sehr anschaulich gezeigt. Danach die Motivation wieder zu finden, ist entsprechend anstrengend.

Dieses Tal kennen wir alle. Was uns hier hilft ist die Disziplin – und eine starke Routine.

Das ist Disziplin

Disziplin ist die Beherrschung deines eigenen Willens. Egal was passiert: „Ich ziehe das jetzt einfach durch.“ Auch wenn es mal anstrengend wird oder keinen Spaß macht schaffst du es mit ausreichender Disziplin, weiter auf deine Ziele hinzuarbeiten.

Während zu Beginn einer Aufgabe die Motivation überwiegt, ist es am Ende häufig die Disziplin, welche dich zum Ziel führt.

Dabei können dich Routinen unterstützen.

Wie Routinen im Tanzsport helfen

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – diesen Spruch kennen wir alle und in unserem Fall ist da zum Glück auch viel Wahres dran.

Wenn du täglich oder wöchentlich eine bestimmte Aktivität immer und immer wieder machst, wird sich dein Körper und auch deine Psyche Stück für Stück daran gewöhnen.

Das führt dazu, dass du irgendwann nicht mehr darüber nachdenkst, ob dir diese Aktivität Spaß macht oder ob sie anstrengend ist – sie ist dann so fest in deinem Leben verankert, dass die einfach dazu gehört. „Dienstag und Donnerstag ist Trainingstag – Punkt“.

So entsteht eine Routine

Damit eine Aktivität zur Routine wird, musst du diese regelmäßig ausführen. Und das für mindestens 66 Tage. Erst dann wissen Kopf und Körper: Das gehört jetzt zum Alltag dazu.

Dabei müssen Routinen nicht langweilig sein. Du darfst ruhig Abwechslung reinbringen – wenn die Grundaktivität gleichbleibt. Beim wöchentlichen Training heißt dies, dass wir grundsätzlich schon auf die Tänze hintrainieren – die Trainingseinheiten in sich aber schon unterschiedlich aussehen.

Wenn die Routine unterbrochen wird

Auch, wenn diese Routine dann durch eine Krankheit mal für ein oder zwei Wochen unterbrochen wird, ist das nicht schlimm. Nur eine längerfristige Auszeit kann dich hier vollständig rausreißen. Bei Corona ist genau dies passiert: Durch die monatelange trainingsfreie Zeit, haben viele Tänzer*innen aufgehört.

Hinzu kommt, dass auch die Motivation zum Neustart nur sehr gering war. Schließlich wusste niemand, ob und wie Karneval oder Turniere stattfinden werden.

An diesem Beispiel sieht man, wie wichtig die Faktoren Motivation, Disziplin und Routinen in Kombination für den Sport sind.

Drei Tipps zum Abschluss

Nun haben wir viel über Motivation und Disziplin gelernt. Zum Abschluss noch drei praktische Tipps für dich:

  1. Stelle dir deine Ziele bildhaft vor. Das geht am besten mit einem sogenannten Vision Board. Suche dir Bilder aus dem Internet oder von vergangenen Auftritten und klebe diese auf einen großen Pappkarton. Gestalte das Board zusätzlich mit motivierenden Sprüchen, Bildern oder Worten zu deinen Zielen, Glitzer, Tape und allem, was dir gefällt. Dieses Board hänge dir in dein Zimmer, sodass du deine Ziele immer vor Augen hast.
  2. Plane deine Trainingszeiten fix im Kalender ein – und halte sie dir frei. Ob Geburtstag der Oma oder ein Kinobesuch mit der besten Freundin: Trainingszeit ist Trainingszeit und Freizeittermine kannst du auch drumherum organisieren.
  3. Packe deine Trainingstasche vor und stelle sie dir provokativ vor die Haustür. So setzt du dich selbst auch ein wenig unter Druck, ins Training zu gehen. Und du reduzierst mögliche Ausreden, auch wenn es vorm Training mal stressig ist.

Und wenn du doch mal durchhängst: Lass dich nicht au der Ruhe bringen. Nutze eine kurze Auszeit, sammele neue Kraft und fokussiere dich zurück auf den Grund, warum du mit dem Tanzsport angefangen hast. Tritt dir selbst in den Hintern und leg einfach wieder los – du kommst schneller rein als gedacht.

Was ist bei dir ausgeprägter – die Motivation oder die Disziplin? Schreib es mir in die Kommentare.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert