Mehr Leichtigkeit im Gardetraining
Wie du dir dein Training mit Raumrichtungen, Arm- und Fußpositionen erleichterst
Akkurate Schritte und Positionen: Wie ist das möglich?
Welche Trainer:in wünscht sich nicht 100% saubere Formationen und eine exakt synchrone Ausführung von Schritten. Man gibt sich Mühe, geht alles einhundert Mal durch – und dennoch sieht es am Ende nicht perfekt aus.
Wie machend dies andere Garden? Wie schafft man diese an Perfektion grenzende Einheitlichkeit?
Ein mögliches Mittel zum Ziel die Definition von Raumrichtungen, Arm- und Fußpositionen. Diese musst du dir nicht ausdenken, denn sie sind bereits vom BDK (Bund Deutscher Karneval) definiert.
Was bringen Raumrichtungen, Arm- und Fußpositionen?
Wenn deine Tänzer:innen die Raumrichtungen kennen, wissen sie genau, in welche Richtung sie ihren Körper, Arme, Beine oder den Kopf ausrichten müssen.
Das bedeutet für dich: Weniger Arbeit. Denn du musst nicht mehr alles vormachen oder ausführlich erklären. Am Ende reicht es einfach, die entsprechende Richtung zu nennen. Diese sind durch Zahlenwerte definiert.
Für Arm- und Fußpositionen gilt ebenso. Kennen deine Tänzer:innen diese, musst du als Trainer:in eigentlich nichts mehr zeigen. Du sagst einfach „Fußposition 1, Armposition 4 und Kopf in Raumrichtung 1“. Schon wissen alle, wie sie sich aufzustellen haben
Die Raumrichtungen
Wir gehen bei den Raumrichtungen von einem quadratischen bzw. rechteckigen Raum aus. Das bedeutet, wir haben insgesamt 4 Raumecken und 4 Raumseiten. Diesen geben wir nun Zahlenwerte von 1 bis 8, um sie für uns zu definieren.
Stell dir vor, du stehst auf der Bühne mit Blick Richtung Publikum bzw. Jury. Das ist die Raumrichtung 1. Nun drehst du dich nach halbrechts, sodass du in die von dir aus gesehen rechte, vordere Ecke schaust. Das ist Raumrichtung 2.
Weiter geht’s, du drehst dich noch ein wenig mehr nach rechts zur Seite. Du stehst nun also mit der linken Seite deines Körpers Richtung Publikum – deine Vorderseite ist nach rechts ausgerichtet. Raumrichtung 3.
So geht es immer weiter. Jede Ecke und jede Seite bekommt eine fortlaufende Nummer. Solange, bis du wieder bei 1 vorne angelangt bist. In einem Raum sieht dies dann so aus:
Raumrichtungen im Training erlernen
Wenn du Raumrichtungen in deinem Training nutzen willst, beginne am besten damit die Zahlenwerte auf einen großen Din A4 oder DIN A3 Zettel zu schreiben. Diese hängst du dann im Trainingsraum in die entsprechenden Ecken.
Jedes Mal, wenn du nun eine Position oder einen Schritt definierst, sagst du diese Nummern mit dazu. Also zum Beispiel: „Wir starten in der Anfangsposition. Die Vorderseite eures Körpers schaut in Raumrichtung 1, der Kopf in Raumrichtung 3.“
Wie die Füße und Arme positioniert werden, dass schauen wir uns jetzt an.
Die Fußpositionen
Der BDK hat insgesamt fünf Basis-Fußpositionen definiert. Natürlich gibt es noch viele mehr und auch Variationen sind möglich. Aber diese fünf helfen euch bei einem Großteil der Schritte bereits weiter und führen dazu, dass ihr diese exakt definieren könnt.
Fußposition 1 ist eine geschlossene Grundstellung. Die Füße stehen direkt nebeneinander, aneinander und die Fußspitzen zeigen nach vorn in Raumrichtung 1.
Für die Fußposition 2 öffnest du die Beine hüftbreit. Die Fußspitzen zeigen in Raumrichtung 2 und 8.
@lisakeepsdancing Grundwissen für Trainer*innen 😇 kennst du die Fußpositionen? #LernenMitTikTok #gardetanz ♬ Up and Away (Vocalese) – GHOSTLAND
Fußpositionen 3-5 sind miteinander verbunden
In Fußposition 3 bringen wir die Füße wieder zusammen. Die Fußspitzen bleiben allerdings wie in der zweiten Position. D.h. die rechte Fußspitze zeigt in Raumrichtung 2, die linke in Raumrichtung 8. Die Ferse eines Fußes wird mittig an den anderen Fuß gestellt – dies ist in beide Richtungen ausführbar.
Um in Fußposition 4 zu gelangen, stellst du dich wie bei Nummer drei auf. Allerdings ist die Ferse nicht direkt am anderen Fuß. Lasse einen kleinen Abstand dazwischen.
Auch Fußposition 5 wird aus Nummer 3 begonnen. Allerdings platzierst du die Ferse nun nicht mittig zum anderen Fuß, sondern auf Höhe der Zehen.
Die Armpositionen
Bei den Armen wurden vom BDK acht Grundhaltungen definiert. Gemeinsam mit den Raumrichtungen und den Fußpositionen kannst du die Haltung deiner Tänzer:innen so perfektionieren.
Beginnen wir mit Armposition 1. Hierbei sind beide Arme seitlich eingestürzt, Orientierung bieten die Hüftknochen. Die Finger sind zusammen und die Ellenbogen zeigen nach außen.
In Armposition 2 werden beide Arme seitlich auf Schulterhöhe ausgestreckt. Bei Armposition 3 bilden die Arme eine diagonale Linie. Ein Arm wird also schräg nach oben, der andere schräg nach unten gestreckt.
@lisakeepsdancing Die Grundlagen lernt man übrigens auf den Grundschulungen im BDK 🥰 #LernenMitTikTok #gardetanz ♬ FEEL THE GROOVE – Queens Road, Fabian Graetz
Armpositionen bieten viel Spielraum zur Variation
Weiter geht es mit Armposition 4. Hier streckst du einen Arm wir bei Position 2 zur Seite aus. Der andere wird gerade nach oben Richtung Decke gestreckt. Ob die Handflächen nach innen oder außen zeigen, ist dir überlassen.
In Armposition 5 bilden beide Arme ein V. Entweder nach oben in die Luft oder nach unten Richtung Boden.
Die letzten drei Positionen ähneln sich. Bei Armposition 6 streckst du beide Arme parallel nach oben in die Luft. Bei Armposition 7 beide parallel nach vorn und in Armposition 8 parallel nach unten – also seitlich am Körper entlang.
Die Definition als Basis
Und das sind sie, die definierten Richtungen und Positionen. Natürlich sind noch weitaus mehr Kombinationen möglich. Dies hier sind die Basiselemente, welche dir das Training erleichtern.
Lass mich gern in den Kommentaren wissen: Nutzt du diese bereits im Training oder hast du nun vor, sie einzusetzen?
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!