Wie geht den Selbstliebe genau?
Wenn wir von Selbstliebe reden, dann reagieren die Menschen auf dieses Thema entweder mit seltsamer Abneigung oder großem Interesse.
Dir wird beim Lesen dieses Satzes sicher ganz schnell klar, warum das so ist … hast du gerade Interesse daran, dich mit dir selbst zu befassen? Mit deinem Innersten? Soll ich dir was sagen, das haben die Wenigsten – man müsste ja über sich nachdenken und das ist sehr vielen Menschen sehr unangenehm. Über sich nachdenken heißt nämlich, an den eigenen Schwächen zu arbeiten und auch die Stärken weiter auszubauen.
Aus der Wissenschaft wissen wir, dass sich der Mensch mit allen möglichen Themen gerne beschäftigt, nur nicht mit sich selbst. Du kennst das sicher auch, wenn in deinem Leben alles drunter und drüber geht, alles zu viel wird, Stagnation sich auftut und endlich was passieren muss – es muss sich was ändern, denn so geht es nicht weiter.
Das Thema Selbstliebe ist immens in seiner Ursächlichkeit, so dass ich es hier nur ankratzen kann. Dieser Beitrag ersetzt weder eine Therapie, noch ein Gespräch mit einem Psychologen, dennoch soll er einfach nur Gedanken in die Weite sprießen lassen, die zuvor vielleicht eine Stagnation erfahren haben.
5 Fragen zur Selbstliebe
Ich frag dich mal was – und beantworte diese Fragen bitte ehrlich:
- Magst du dich? Falls ja, woran machst du das genau fest?
- Magst du andere Menschen? Magst du Menschen im Generellen?
- Wie gehst du mit anderen um – und vor allem, mit dir selbst?
- Bist du Perfektionist?
- Hast du Träume?
Ich kann von mir selbst behaupten, dass ich im Jahr 2022 eines meiner schwersten Jahre hatte, obwohl alles lief und funktionierte- aber irgendetwas fehlte. Ich habe funktioniert und eigentlich dachte ich, dass das schon ausreichen würde, jedoch gab mir mein Körper, mein Nervensystem, andere Signale. Ich habe begonnen mich mit mir selbst zu beschäftigen und dem, was „ich“ wirklich bin, wer ich wirklich bin, was ich brauche, was ich nicht mehr will, und wollte mich viel besser kennenlernen.
Man ahnt oft nicht, wie sehr man jahrelang in einem Coping-Mechanismus feststeckt (man versteckt sich und kompensiert, überspielt), und meint, so wäre man ggf. und so müsse alles weiterlaufen. Stattdessen tischt man sich und anderen eine riesen Lüge auf. Auf die Frage „Wie geht es dir?“, habe ich mit einem „gut, und selbst?“ reagiert (wie fast alle), und meinte damit aus dem Schneider zu sein. Sagt man, „oh schlecht, und überhaupt fühle ich gerade das und jenes“, ist wohl in den ersten Sekunden kein guter Ratgeber. Aber wer sagt uns das? Unsere eigenen Zweifel und Ängste? Was wohl andere sagen werden und ob es sie interessiert? Belaste ich sie damit und lüge ich mich nicht gerade komplett selbst damit an?
Warum sagt man nicht, wie es einem wirklich geht?
Die Frage, wie es dir selbst wirklich geht, die solltest du dir jeden Tag ehrlich beantworten können, denn dich selbst anzulügen ist demnach nicht lösungsorientiert. Es wird sich also nichts verändern und alles bleibt so, wie es ist … die Selbstzweifel bleiben, so mancher Groll bleibt und man fragt sich, wieso die Zündschnur über die Jahre immer kürzer wurde. Man geht schneller hoch und hat irgendwie das Gefühl – Mensch, ich verliere mich gerade.
Natürlich kommt da das Thema Selbstwert und Selbstbewusstsein mit ins Spiel, denn das hängt ja alles miteinander in Verbindung, doch eines ist extrem wichtig – zu erkennen, dass gerade was falsch läuft und es dann anzugehen.
Dein erster Schritt, an dir und deiner Selbstliebe zu arbeiten, ist dieser hier.
1. Schritt: Erkenne deine Situation und akzeptiere sie
Sicherlich erkennen wir, dass gerade was komisch läuft, wir uns aggressiv oder einsam oder sonst was fühlen, aber unser Nervensystem sagt: „Hey hör auf damit nur zu funktionieren und hör mal auf dich!“.
Akzeptiere die Dinge, so wie sie gerade sind!
Die AKZEPTANZ, dass die Dinge gerade so sind, wie sie sind, sind dein erster Schritt. Dieser Schritt kommt noch vor der Selbstliebe!
Genau an diesem Punkt scheitert es bei sehr vielen, denn sie funktionieren weiterhin im Hamsterrad der Gesellschaft und des Alltags.
Wer sich nicht mag, wer andere nicht mag, der ist doch weder überzeugend, strahlt sicherlich auch kaum Wärme oder Vertrauen und vor allem Sicherheit aus, nicht wahr?
Von der Selbstliebe geht alles aus, denn sie ist dein innerster Antrieb, die Dinge in Angriff zu nehmen, die im Alltag oder in deinen Träumen verwirklicht werden könnten. Von der Selbstliebe geht ALLES aus.
Als ich diesen Satz vor einigen Monaten hörte da dachte ich, naja dieses fast schon esoterische Gerede bringt mich nicht weiter, ABER … das war die Folgemonate DER Schlüssel für meine Probleme.
Bring dich in den vollen Bezug zu dir selbst, geh deine Unsicherheiten und Ängste an (notfalls mit professioneller Hilfe), aber tu nicht Nichts! Sonst ändert sich nichts!
Mag ich andere Menschen nicht oder lehne sie ab, dann muss ich mich doch sehr stark fragen, warum ich andere mit ihren Werten und Glaubenssätzen nicht so lasse, wie sie sind, statt sie für mich gerade zu biegen. Ich muss auch erstmal herausfinden, was „ich“ will, was meine Werte und Glaubenssätze sind. Von da an kann ich besser steuern, warum ich ggf. ablehnend reagiere oder vor anderen Kulturen evtl. Angst habe – das, was wir Menschen nicht kennen, was unserem Kulturkreis fremd ist, das macht uns Angst. Wir gehen in Schutzhaltungen, lehnen ab oder kritisieren, ohne uns wirklich damit auseinandersetzen zu wollen – warum tun wir das nicht? Weil wir nicht in der Lage sind, uns mit uns selbst in eine Konversation zu bringen!
Wie soll ich andere lieben und akzeptieren, wenn ich mich selbst nicht mag?
Die anderen sollen sich gefälligst ändern! Von Beruf Opfer!
Oft wird dann erwartet, dass der andere sich gefälligst verändern soll, sich anpassen muss- warum? Damit es meinen Ängsten damit besser geht?
Du musst an dir selbst arbeiten, die Opferrolle ablegen, der die Welt ja immer Böses will, und endlich begreifen, dass alles, was dir widerfährt, zu jeder Sekunde von deinem Kopf geregelt werden kann.
Natürlich denkst du jetzt, dass das auch sicher mit unserer Kindheit und unseren Urängsten bzw. der Erziehung zu tun hat. Natürlich hat es das, denn wir schauen uns viel von den Eltern ab, das prägt uns. Wir werden aber auch vom Umfeld sozialisiert und lernen dort, wie man sich verhält. In diesen Zeiten oder Entwicklungsstadien manifestieren sich Ängste, die wir als Erwachsene vielleicht schon Jahre bemerken oder die durch eine bestimmte Situation plötzlich auftauchen.
Die Verhaltensweisen, sog. Habits, sind Muster, die uns prägen und die in Situationen meist immer exakt dasselbe Muster abspielen lassen.
Beispiel: Traust du dich in einem Meeting nichts zu sagen, dann ergründe woran das liegen kann. Du wirst nämlich in allen kommenden Sitzungen auch wieder nicht sagen, weil dich deine Muster davon abhalten in AKTION zu gehen. Sich nicht zu reden traun oder nicht über Gefühle sprechen wollen oder können – all das zeigt uns doch, dass da Muster und Verhaltensweisen in uns verankert sind, die gelöst und verändert werden könnten – das gelingt aber nur, wenn wir davon wissen.
2. Erkenne deine Muster
Im zweiten Schritt, der eigentlich mit dem ersten Schritt einhergeht, erkennst du bitte im Alltag in sämtlichen Situationen, wo du dich gehemmt, einsam, zornig oder negativ überwältigt wiederfindest- wo tauchen die Gedankenschleifen auf, aus denen du nicht herauskommst? Notiere das, vielleicht findest du exakt diese Muster, die sich immer genau an denselben Stellen wiederholen, und das auch werden, wenn du sie nicht durchbrichst.
Dass die Selbstakzeptanz die Selbstliebe aufbaut, das weißt du jetzt. Und du weißt auch, dass du im Alltag nach Situationen schaun kannst, die dir echt unangenehm sind, dich belasten, nicht reden oder gar aus der Situation gehen lassen. Notiere dir das.
Über diese Selbstakzeptanz, die Liste über das, was dir schwerfällt, hast du genaue Punkte an denen du ansetzen kannst- die dir auch sagen, was deine Angst schürt und den Selbstwert und das Selbstbewusstsein in den Keller sinken lassen. Ist doch klar, dass ich mich immer weniger mag, je öfter ich in Situationen geworfen werde, in denen ich eigentlich sprechen könnte, mich aber nicht traue. All das verschlimmert die Vermeidungstaktik und die Abwärtsspirale beginnt.
3. Hör mit dem Perfektionismus auf
Perfektionisten haben Angst vor Fehlern.
Ich gebe jedem den Rat das Wort Perfektion aus dem Wortschatz zu streichen, denn was ist, wenn was perfekt ist? Dann ist es fertig – und was bedeutet das? Null Entwicklung … es gibt nichts, was perfekt ist, denn dann haben wir einen Entwicklungsstillstand, und Entwicklung bedeutet Fehler machen zu dürfen- aus diesen lernst du.
Perfektionisten haben immer die Angst vor dem Gerede anderer – was diese wohl denken, wenn was schiefläuft. Was sollen sie denken? Stirbst du daran? Nein. Also, nimm diese Fehler, die passieren, als Ergebnisse an und mach weiter!
Nimm das gerne als 3. Schritt in deinen Alltag – du darfst Fehler machen, denn durch sie lernst du, du entwickelst dich weiter. Jemandem, der sich mag, ist es völlig egal, was andere über ihn denken.
Was nimmt uns denn all diese Angst und dieser Zweifel? Sie nehmen uns Kontrolle über unser Leben!
Viele wollen diese Kontrolle und haben es schwer sie abzugeben, aber vertrau dem Leben und seiner Führung, welches dich gerne führen darf. Du kannst nicht alles kontrollieren, hast aber immer und zu jeder Sekunde die Entscheidung darüber, wie du reagierst. Reagierst du wie ein ängstlicher Mensch oder bist aggressiv oder unsicher, dann ist das ok, aber du willst ja so reagieren 😉 Du hast aber die Möglichkeit mit den Emotionen, die gerade passieren, völlig anders umzugehen – es ist immer deine Entscheidung, wie du reagierst.
„So wie du die Welt siehst, existiert sie für dich“
Das ist ein sinngemäßes Zitat von Watzlawick, (2021). Die Welt ist immer nur so schlimm, wie du sie gerade siehst, denn für jemand anderen kann dieselbe Realität völlig anders empfunden werden – und schon bist du wieder enttäuscht, wieso der andere dich nicht unterstützt, etwas nicht so emotional sieht wie du. Er hat seine Glaubenssätze, die sich von deinen unterscheiden, vergiss das nicht.
Das, was dir passiert, ist ja sooo schlimm und nun sollen andere wenigstens bedauern, was du erfährst- was aber, wenn andere sich mehr lieben als du dich, und sie mit derselben Situation schonmal konfrontiert wurden, und heute resilienter sind als du? Machst du ihnen das jetzt zum Vorwurf? Lerne von ihnen, sei offen bzw. arbeite an deinem Selbstwert und deiner Selbstliebe, ansonsten wird dir jede andere Meinung stets schwer im Magen liegen.
Ich gebe dir mal ein Beispiel, wie sehr wir in unserer Kultur von Glaubenssätzen geprägt sind, wenn jemand stirbt.
In unseren Gefilden weinen die Menschen, trauern und brauchen oft sehr lange einen Verlust zu verarbeiten. In anderen Kulturen werden Feste gefeiert, weil der Verstorbene jetzt an einem besseren Ort ist. Diese Menschen verstehen nicht, warum wir „freiwillig“ leiden … ja, wir tun und selbst leid, wenn jemand gegangen ist. Ich habe viele Mitglieder meiner Familie beerdigen müssen- und die Zahl derer übersteigt wohl das Normalmaß von dem, was jemand Mitte 40 bisher ertragen würde. Ich hatte sogar vor einigen Jahren innerhalb von 2 Tagen 2 Menschen verabschiedet.
Der Abschied von alten Glaubenssätzen
Ich habe mich dafür entschieden, meine alten Glaubenssätze über Bord zu werfen und mir zu sagen, „Ich denk an die schönen Zeiten, die wir hatten, und es bringt mir nichts jetzt zu leiden“.
„Mach dir keinen Vorwurf, Dinge nicht mehr gesagt oder getan zu haben, man wird sie dir verzeihen“.
Das ist kein Selbstschutz, sondern meine Entscheidung das, was passiert ist, ja sowieso nicht ändern zu können, aber zu begreifen, dass ich jede Sekunde die Wahl habe, wie ich weiterhin mit der Situation umgehe. Ich kann sicher nicht sagen, dass mir mein Kulturkreis es besonders leicht macht über den Tod zu sprechen, denn während andere „noch“ leiden, müsste ich zum Lachen in den Keller gehen. Man versteht mich nicht, und leicht wird sowas als Überspielen angesehen, was es aber nicht ist. Ich leide denen halt nicht stark oder lange genug und hab das, was sie sich länger erarbeiten müssen, eben viel schneller erreicht.
Alles hängt davon ab, wie du die Welt siehst – ist sie schlimm, traurig und schlecht, dann ist sie auch EXAKT so für dich. Ich hoffe, dass dieses Beispiel verstanden wird, denn auch beim Lesen werde ich manchen beim Nicken und anderen beim Kopfschütteln zusehen – das ist ok, und das sind alles Glaubenssätze und Emotionen mit denen jeder anders umgeht.
4. Lebe den Moment!
Dieser Umgang brachte mich vor Jahren aber auch sehr weit zu mir selbst. Auch das gehört zur Selbstliebe und dem, was tief in uns vorgeht, und ich habe ein Recht darauf an die schönen Erlebnisse mit Menschen zu denken und weniger zu leiden. Daher suche ich mir das Wort „Leid, „Verlust“ oder „Trauer“ auch nicht heraus, sondern nenne es Dankbarkeit um die Zeit, die man mit den Liebsten hatte, denn wenn ich mehr Zeit verlangt hätte, dann ist das doch irgendwie vermessen … für mich zumindest, denn dann muss ich ja zugeben, den Moment nicht oder nie genossen zu haben um noch mehr davon haben zu wollen – um den geht es doch, den Moment, in den es viele von uns ja gar nicht mehr schaffen. Sie bedauern die Vergangenheit und haben Angst vor der Zukunft sie leben quasi NIE in der Gegenwart – vielleicht daher auch die große Trauer, das lange Leid? Bedauern diese Menschen sich selbst um verpasste Momente??
Wie sehr lebst du den Moment?
Kannst du ihn leben oder denkst du an gestern und morgen? Ich denke sowas beeinflusst Trauerarbeit enorm, verurteilt aber auch den, der früher lacht und lebt als andere und sich dafür fast schon rechtfertigen muss.
Man muss einfach mal die Perspektiven wechseln und im Moment leben … das, was Selbstliebe ausmacht! Und jetzt machts Sinn, denn in genossenen Momenten liebe ich bedingungslos, UND auch „danach“ habe die Personen immer in Gedanken – und das bis zu meinem Ende. Leb den Moment und sei dankbar!
In der Dankbarkeit hast du nämlich keinen Platz für negative Emotionen.
5. Schritt- sei dankbar
Sei dankbar für alles, was du hast, was du kannst und was die Welt dir an Möglichkeiten bietet, dich zu entfalten.
Dankbarkeit lässt in dem Moment, in dem du sie spürst, keine negativen Emotionen zu. Unser Gehirn kann beides zum selben Zeitpunkt nämlich nicht verarbeiten oder fühlen.
Geh in dich, mach Achtsamkeitstraining, konzentriere dich auf deinem Atemfluss, und sei einfach einige Minuten dankbar für das, was du hast, und hege keine Sorge, für das, was fehlt, was gestern war und was morgen sein wird – das machen wir nämlich gerne und oft … da beginnt das Umdenken schon.
Also, lebe den Moment, sei im Hier und Jetzt, und sei dankbar!
6. Geh besser mit dir um
„Oh Mann, bin ich blöd, jetzt habe ich das und jenes völlig vergessen!“. „Ich bin so dumm, das schaff ich nie“… oder „Ich Depp!“.
Bemerkst du, wie du dich mit solchen Formulierungen den ganzen Tag niedermachst? Mal ernsthaft, wie sollte man sich selbst lieben, wenn man sowas den ganzen Tag zu sich sagt? Sag ich mir sowas ständig, dann glaube ich das auch, das brennt sich ins Unterbewusste.
So, wie du dich und die Welt siehst, so existiert sie auch für dich.
Wie redest du über andere? Auch so negativ? Frage dich wirklich einmal selbst, WIE du über andere redest und vor allem, wie du vor anderen über andere redest.
Fällt dir auf, dass du dich in einem Umfeld bewegst, in dem Menschen nur über andere herziehen, negativ über andere reden oder nur negatives Vokabular nutzen? DAS übernehmen viele ohne es zu bemerken, und ich denke jeder von uns sollte sich genau überlegen ob ihm das gut tut – ich habe mich von diesen Menschen distanziert, weil ich deren Negativität nicht mehr ertrage, sie meine Stimmung dämpft.
Wenn Du Menschen nicht mehr „einfach“ genug bist
Seit ich ein anderes Vokabular nutze, positiver formuliere und mich von Menschen entferne, die gerne negativ formulieren, geht es mir besser. Aber, und jetzt kommts, es wenden sich auch Menschen ab, denen man auf einmal nicht mehr so handlebar erscheint wie zuvor. „Du hast dich irgendwie verändert“ heißt es dann … zu deren Nachteil oder zu meinem Vorteil? Ich würde heute sagen, ganz einfach zu meinem Vorteil, hin zu mir selbst und nur das zählt!
Auf dem Weg zur Selbstliebe muss man erkennen, dass manche Menschen den gemeinsamen Lebensweg nicht mehr mitgehen werden, aber das ist ok, denn sie suchen den Ihren. Manchen ist deine gute Laune auch ein echter Dorn im Auge und sie versuchen alles, dich auf deren Level zu holen. Deine Stärke wird als Schwäche bezeichnet, als Härte beschrien, die überspielt. Vielleicht nennen wir es einfach nur Klarheit über die eigene Situation, Werte und Glaubenssätze- nennen wir es Selbstliebe und Selbstbewusstsein. Dagegen anzugehen ist deren einzige Waffe, die gegen dich aber keine Wirkung mehr zeigen wird.
Sollten diese Wege irgendwann einmal wieder zusammenführen, dann ist das doch toll oder? Und noch was, du musst nicht den gesamten Lebensweg mit immer denselben Menschen gehen, denn neue Menschen im Leben sind bereichernd, erweitern deinen Erfahrungsschatz, fordern dich heraus und lassen dich wachsen … du findest so Stück für Stück ebenfalls zu dir und magst dich für das, was du tust, dich traust, für was du stehst, und wer du bist.
Lass die, die dich am Wachsen hindern, hinter dir! Diese verhindern, dass du dich spüren kannst.
7. Geh aus deiner Komfortzone, auch wenn‘s unangenehm ist!
Es gibt so Menschen, die halb durchdrehen, sobald du an deren Komfortbox klopfst, denn diese sitzen in ihrer Box, umgarnen sich auch nur mit denen, die ihnen eh immer dasselbe erzählen, denn da weiß man schon was kommt, hat keine Konflikte – lernt aber auch nichts Neues.
Es ist alles eine Sache der ENERGIE – und ich kann sagen, dass positive Energie einfach verdammt guttut und uns zu Neuem inspiriert. Negativität bremst und schränkt die Sicht ein- die Komfortzone, die nie verlassen wird, lässt uns stagnieren. Viele, die das nie tun, lieben sich auch nicht. Es ist doch ein Kreislauf. Bin ich offen für Neues, dann halte ich meinen fixed Mindset doch nicht so fest und verteidige den, sondern bin „offen“ und will wachsen. Menschen, die mit einem fixed Mindset erzogen wurden, verlassen sich nur auf deren Talent – geht was schief, dann sind sie einfach in ihren Augen zu dumm dafür und lassen es … dafür reicht das Talent ja nicht.
Menschen mit einem growth Mindset sind die, die Neues erleben und wissen wollen. Für sie gibt es diese Entwicklung, sie machen gerne Fehler und lernen aus ihnen.
Umgib dich mit Menschen, die ihre Box gerne verlassen UND auch verlassen, wenn es ihnen nicht danach ist – sie machen’s dennoch! DAS ist u.a. der SCHLÜSSEL zu mehr SELBSTLIEBE!
8. Lass dich durch Stagnation nicht beirren- dein Hirn sagt nur „Mach’s anders!“
Dein Nervensystem sagt dir jetzt nur, dass du was ändern sollst, denn Stagnation kann jedem passieren. Verändere was! Das ist das Zauberwort. Lass deine Träume zu, träume groß, denn sie geben Weitblick. Mach, was dir Spaß bereitet und tu dir auch mal was Gutes. Triff dich mit Menschen, die ihre Box verlassen und wachse mit ihnen – macht Fehler, und davon nicht zu wenig.
Pausen und Stagnation sind völlig normale Reaktionen deines Gehirns und Nervensystems, dass jetzt gerade was fehlt und anders laufen muss. Dein Gehirn will ja lernen, denn es lebt vom Sauerstoff, der Glucose und von der Aktivität, die es täglich braucht. Nutze es und gib ihm Input damit neue Nervenverbindungen für neue Verhaltensweisen erlernt werden, denn nichts ist schlimmer als immer dasselbe zu tun. Das mag weder dein Gehirn, noch deine Psyche.
9. Schritt: Lass den positiv- Denkern ihre Positivität
Dich nerven Menschen, die oft gut drauf sind, in allem das Positive sehen?
Warum so negativ? Warum triggert dich das?
Vielleicht weil diese Menschen ihre Punkte kennen, die sie triggert, und sie abgearbeitet haben. Ein Gehirn, das sich mit alten Mustern beschäftigt, sie auflöst – also neue Nervenverbindungen mit neuen Verhaltensweisen knüpft, ist nicht mehr so anfällig für Negatives. Das ist aber Arbeit und die bleibt keinem erspart.
Ich sagte eingangs, dass du aktiv werden musst, denn sonst ändert sich nichts.
Lamentiere ich im Leben über den Alltag, andere Menschen, deren Glaubenssätze und Werte oder geht mir deren gute Laune auf den Zeiger, dann wird es höchste Zeit am eigenen Selbstwert und der Selbstliebe zu arbeiten – die eigenen Muster zu erkennen, die einen immer wieder dasselbe fühlen und TUN lassen. Das ist wie eine Endlosschleife, die uns gefangen hält.
Deine Emotionen – Deine Entscheidung
Du entscheidest nämlich zu fast 95% mit den Emotionen ob du aktiv wirst oder eine Situation umgehst, aus ihr fliehst … was wissenschaftlich erwiesen ist. Die meisten kommen dann kaum in eine Aktion und tun dann mal wieder NICHTS …. ahhh, doch eines tun sie immer sofort und gerne – andere zu „verbessern“, über sie zu lästern, sie zu verbiegen, gefälligst so zu sein, wie man sie haben will …lass das doch und arbeite an DIR! Das ist besser als nach der Sitzung darüber zu lästern, was Frau Müller wieder für nen Käse im Meeting gesagt hat, während du den Mund nicht aufbekommen hast um „deine Idee“ voranzubringen … du ziehst es vor, dich danach dafür zu hassen, was du aber eigentlich in einem Coping-Mechanismus bei den Kollegen über Frau Müller auslässt. Es gibt noch so viele Beispiele, an denen wir das Fliehen aus Situationen oder das Vermeiden in Situationen darstellen könnten.
Dieser Groll, diese Ablehnung-diese ANGST, ist nichts anderes als fehlende Selbstliebe ggf. gepaart mit Ängsten aus der Kindheit (parental-Mismatch), die dich lieber verstummen, nicht reden lassen, als wirklich etwas zu sagen- auch wenn‘s total unangenehm ist à meldet sich das kleine Kind in dir, will Aufmerksamkeit, weil es alte Wunden aufplatzen lässt, dann mach’s trotzdem!
Erkenne deine Muster!
10. Schritt: Bilde dich weiter! 😉
Sei wachsam, wachse und öffne dich neuen Ideen- werde endlich AKTIV.
Ich dachte lange Zeit, dass es entweder ZUFÄLLIG den Schlag tun muss, damit sich was verändert oder man es einfach aussitzen sollte – nichts von dem stimmt, denn nur die AKTION schafft Veränderung. „No one’s coming to save you“ hätte Mel Robbins jetzt gesagt. Du musst selbst in die Aktion gehen bzw. dir durch andere helfen lassen, sofern du das nicht schaffst- vor allem bei tief sitzenden Mustern, die in Kindertagen gebildet wurden.
In meinem Buch „Lampenfieber“ erzähle ich dir auch davon, wie man aktiv wird und die AKTION wirklich startet.
In diesem Sinne, sei nett zu dir, fühl in dich hinein – mach, was dir guttut, und werde endlich aktiv!
Liebe Grüße
Nicole Vogel
Quellen: Lampenfieber, Vogel, N. 2022,
Robbins, M. 2021, Watzlawick, 2021, Aschauer, F. 2022
Literaturempfehlung
Starte HEUTE & JETZT – motiviert, mutig und voller Selbstvertrauen in deine Performance. Ein Ratgeber mit Tools für mehr Selbstliebe und ein zufriedeneres Leben – nicht nur für die Bühne.
In meinem Buch „Lampenfieber“ habe ich etliche Übungen für dich, die dir zeigen werden, wie Selbstliebe sehr praktisch funktionieren kann – wir starten mit Übungen, die in mir selbst verdammt viel bewirkt haben und tief in den Körper hineingehen, ihn spüren, wahrnehmen und neuronale Zusammenhänge deutlich machen.
Ich bin ein Fan von wissenschaftlich Fundiertem, mag Evidenz und schreibe das aus einer weniger esoterischen Perspektive.
Im Buch gehe ich auch auf die neurophysiologischen Grundlagen ein, die beschreiben, warum wir so reagieren, wie wir reagieren und was AKTION sofort mit uns macht. Wir sind uns nicht ausgeliefert, unseren Emotionen und Ängsten, denn wir können beeinflussen, wie wir in Zukunft reagieren werden, wenn mal wieder was Unangenehmes auf uns zukommt.
Wie ich es schon in meinem Buch Sportpsychologisches Training im Garde- & Showtanzsport erwähnt hatte:
„Sag ja zu dir, denn am Ende landest du immer bei dir selbst“.
(Nicole Vogel)
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